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Wildes RusslandWildes Russland

(Polyband)

 

Zunächst einmal könnte der Eindruck entstehen, bei dieser sechsteiligen Dokumentation handle es sich um einen weiteren Output aus dem Hause BBC, die uns bereits klangverwandte Werke wie Wildes China oder Wilde Karibik geliefert haben. Tatsächlich handelt es sich bei Wildes Russland jedoch um eine NDR-Produktion, die aber in Qualität und vor allem Aufwand den vermeintlichen Branchenführern in nichts, aber auch wirklich nichts nachsteht. Um die Reihe wirklich zu schätzen zu wissen, darf man sich ausnahmsweise das Making of als erstes anschauen. Denn hier werden die Ausmaße des Aufwands erahnbar, der für diese sechs mal 45 Minuten betrieben wurde. Die Kamerateams reisten in die entlegensten und scheinbar lebensfeindlichsten Winkel Russlands, wo es zum Teil komplett unangetastete Natur zu bestaunen gibt, die nach menschlichem Ermessen oft kaum zu erreichen ist. Dementsprechend haben die Filmleute mehr als einmal ihr Leben riskiert, sei es beim Übernachten in einem popeligen Zelt bei 30 Grad unter Null, beim allzu nahen Kontakt mit ausgewachsenen Eisbären oder beim Flug in uralten Propeller-Maschinen aus sowjetischen Restbeständen. Das Ergebnis sind Bilder von Tieren, die zum Teil noch nie auf Videomaterial festgehalten wurden und die sich aufgrund der Geduld und des Geschicks der Filmemacher völlig authentisch in ihrer natürlichen Umgebung verhalten. Die filmische Umsetzung, von den Bildern über den Schnitt bis hin zum Kommentar, ist dabei nahezu perfekt, genau wie die Umsetzung der DVD, die Qualitativ den Bildern absolut gerecht wird und auch beim Ton (der in deutscher und englischer Sprache vorliegt) keine Aussetzer hat. Zum Schluss noch eine winzige Einschränkung, die die Gesamtbewertung keineswegs verringern soll, aber über die man sich vor dem Kauf im Klaren sein sollte: Bis auf einige Ausnahmen handelt es sich bei den gezeigten Tieren nicht um Exoten. Viele Tiere hätte man in ähnlicher Form auch in unseren Breiten erwarten können. Neben Standards wie Büffeln, Elchen und diversem Federvieh gibt es aber auch sibirische Tiger, irrwitzige Kleintiere und die verschiedensten Jäger zu bestaunen. Doch Wildes Russland will gar nicht mit Exotik punkten, sondern mit Bildern, die es zuvor definitiv noch nie zu sehen gab und die neben einem ansatzweisen Eindruck der Dimensionen dieses gigantischen und abwechslungsreichen Landes viel bisher Unbekanntes zu Tage befördern. Vor allem das oft völlig überraschende Verhalten einiger Arten sorgt dabei ein ums andere Mal für großes Staunen. Als Sahnehäubchen darf man sich in grandiosen Bildern an den überwältigenden Naturkulissen sattsehen.

 

(mosher)


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