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Possessed – BesessenPossessed – Besessen

(e-m-s)

 

In einer südkoreanischen Schule kommt es innerhalb kürzester Zeit zu mehreren „Selbstmorden“, die jeweils nach exakt dem gleichen Prinzip ablaufen: Die jungen Frauen ziehen sich eine Plastiktüte über den Kopf, übergießen sich mit Benzin und zünden sich an. Nach und nach kommen Lehrer und Polizei dahinter, dass möglicherweise doch eine Verbindung zwischen den Todesfällen steht, welche mit einem vergessen gehofften, dunklen Kapitel aus der Vergangenheit des Dorfes zu tun hat.

 

Im Gegensatz zu ähnlich gelagerten J-Horror- oder US-Adaptionen erfolgreicher Asia-Filme steht bei Possessed vor allem die Story und ihre Entwicklung im Vordergrund. Zwar gibt es reichlich Schocks, bei denen man sich auch großzügig in der reichhaltig ausgestatteten Klischeekiste bedient, jedoch merkt man Regisseur Ahn Byung-ki und seinem Film jederzeit an, wie wichtig ihnen die Geschichte ist. Einerseits hievt dieser Umstand Possessed zweifelsohne auf eine höhere Ebene und sorgt dafür, dass sich der Film von relativ sinnfreien, reinen Schock-Revuen deutlich abhebt, andererseits nimmt er ihm aber auch einiges an Fahrt. Man kann im Falle von Possessed durchaus von einem Zwitter aus typischem Asia-Horror und klassischem koreanischen Drama sprechen. Denn neben der ohnehin spannenden Story trumpft der Film besonders gegen Ende auch mit einem angenehm zurückhaltenden, aber darum nicht minder interessanten sozialkritischen Aspekt auf. Inhaltlich fällt es schwer, auf einzelne Details einzugehen, ohne zu viel zu verraten.

 

Handwerklich gehört Possessed sicherlich mit zum Besten, was uns in letzter Zeit aus dem fernen Osten erreicht hat. Besonders der konsequent – und dem Inhalt entsprechend – gesteigerte Einsatz verschiedener Farbfilter verleiht dem Werk eine ganz eigene Note. So taucht Ahn Byung-ki seinen Film etwa in grüne Farben und erzielt dadurch bei plötzlich auftretenden roten Farbtönen eine enorme Wirkung. Im späteren Verlauf wissen vor allem die Rückblenden zu gefallen, denen nahezu alle Farben entzogen wurden, abgesehen von einzelnen, markanten Objekten, wie zum Beispiel lodernden Flammen. Darüber hinaus kann auch die Kameraarbeit kaum genug gelobt werden.

 

Insgesamt lohnt sich Possessed für jeden Fan von asiatischem Horror – sofern er sich nicht an der relativen Ruhe stört – in jedem Fall, und auch all jene, die zwar keine ausgemachten Asia-Fans sind, aber gerne mal über den eigenen Tellerrand schauen, sollten sich überlegen, hier einmal einen Blick zu riskieren! Denn präsentiert wird der Film in nahezu perfekter Form, bedenkt man das Ursprungsland und die obligatorischen Bildprobleme bei Material aus dieser Region, kann man sicher sagen, dass e-m-s hier annähernd das Beste rausgeholt hat. Auch der Sound, der in Deutsch und Koreanisch, jeweils in DD 5.1, vorliegt, hält jeder Prüfung stand. Lediglich das kaum vorhandene Bonusmaterial (Trailer, Bildergalerie) wertet diese Veröffentlichung ein wenig ab.

 

(mosher)


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