Aktuelles Magazin

Totentanz on
Totentanz Magazin bei Facebook

Free PDF 

Aktuell sind 2618 Gäste und keine Mitglieder online

Tage des Ruhms - Die vergessenen Helden des zweiten WeltkriegsTage des Ruhms - Die vergessenen Helden des zweiten Weltkriegs

(Ascot Elite)

 

Wenn ein Film den zweiten Weltkrieg thematisiert, dabei aber fast nebenläufig den Konflikt Allierte gegen Deutsche anspricht, und trotzdem fast 2 Stunden unterhaltsam füllt, dann muss er etwas besonderes sein. "Tage des Ruhms" arbeitet die Einbeziehung fremder Völker in die Armeen der Allierten auf - wie es bereits "Windtalker" tat, der aber dank Hollywood ziemlich schwach ausfiel. Hierbei geht es um die Aufstockung der französischen Armee mit Truppenverbänden aus Afrika (im Blickpunkt: algerische und marokkanische Staatsbürger), die an Seiten der Franzosen in Europa kämpften, sich aber Diskriminierung und ungleicher Behandlung ausgesetzt sahen.

Man verfolgt also den Kriegsverlauf an verschiedenen Fronten aus Sicht einer Gruppe Freiwilliger, die sich von Italien bis zur deutschen Front kurz vor Ende des Krieges unter der Leitung französischer Offiziere durchkämpft. Natürlich benötigt es erst eine verlustreiche Schlacht, um das Dutzend Personen herauszusieben, das später näher charakterisiert werden soll. Schnell stellt der Film heraus, dass den Kämpfern vor allem die nicht zugestandene Anerkennung die Motivation annagt. Während einige ihr Schicksal hinnehmen (Saïd freundet sich mit dem Befehlshabenden an, wird aber bei seinen Kameraden verspottet), sehen es andere als Chance an, den Wünschen ihres Volkes dank Kriegsruhm Gehör zu verschaffen (Abdelkader plant Karriere zu machen, stellt sich dann aber gegen das Militär). "Tage des Ruhms" ist deswegen so interessant, weil die Charaktere unterschiedlicher nicht sein könnten und durchweg glaubhaft gezeichnet sind. Pathosszenen werden nicht überstrapaziert, auf fesselnde Kämpfe muss man nicht verzichten (auch wenn erst der Endkampf an der Brücke wirklich gut erdacht und übersichtlich ist) und der Versuch, das Leid seiner Protagonisten zu schildern, wird auch wirklich erreicht. "Tage des Ruhms" ist also ein durch und durch interessanter, europäischer Kriegsfilm, in dem nicht das Kriegsgeschehen, sondern die Soldaten die Hauptrolle spielen und der diese dunkle, trostlose Zeit von einer mir bisher unbekannten Seite beleuchtet.

 

Die deutsche DVD gibt's als Einzel-DVD und in der Metallverpackung mit Bonus-DVD. Die enthält gleich drei längere Dokumentationen, nämlich ein Making Of, ein Hintergrundbericht, das ein wenig mit dem Making Of verschmilzt und ein ausführliches Interview mit einem Historiker. Allein durch letztere Beigabe erfüllt diese "Premium Edition" den Anspruch, mehr als nur einen Spielfilm zu präsentieren. Das anamorphe Bild ist ebenso gelungen wie der DD5.1-Ton (Deutsch oder Französisch, mit zuschaltbaren deutschen Untertiteln). Typisch ist die dreckige Optik, die aber eine tolle Schärfe auffährt und natürlich der effektreiche Ton in Kämpfen, der in den vielen Zwischensequenzen etwas ruhiger, aber nicht langweiliger wird.

 

(Paule)


Musik News

Movie News