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Necromancer - Im Bann des TeufelsNecromancer - Im Bann des Teufels

(I-On New Media)

 

Ein bärtiger Mann wird in eine finstere Zelle eingeschlossen. Ein gebetsartiges Murmeln dringt durch die kalten Mauern des Gefängnisses. Der Insasse, Itti ist sein Name, weiß, dass sein Aufenthalt nur von kurzer Dauer ist. Er ist im Besitz einer Macht, mit der er böse Geister beschwören kann. Alsbald ist er auf freiem Fuß, um sich an seinen Feinden zu rächen ...

Wenn die Thailänder ganz sicher etwas können, dann ist es in ihren Horrorfilmen die Kultur und damit den ansässigen Geisterglauben wiederzugeben. Man muss dabei aber etwas ein Faible für asiatische Filme haben, um den andersartigen Strukturen solch einer Verfilmung aufgeschlossen gegenüberzutreten, die weniger einer vorgeschriebenen, zeitlich optimierten Handlung als einer Vielzahl von atmosphärischen Szenen folgt, die beinahe nebenläufig den eigentlichen Inhalt vorantreiben. Es sind dabei aber nicht nur die ruhenlosen Seelen der Toten, die den Film bestimmen, sondern viel mehr die Dämonen im Inneren eines jeden Menschen. Das lernt der junge Polizist Santi am eigenen Leib kennen, der darauf angesetzt wird, den entflohenen Itti wieder einzufangen oder besser noch: gleich zu töten. Sein Charakter ist durchaus vielschichtiger angelegt, als man vorerst glauben könnte, denn man unterscheidet nicht zwischen Gut und Böse. Jeder hat die Veranlagung, sich zwischen beiden Seiten zu bewegen bzw. seine Handlungsweisen nach ihnen auszurichten. So wird Itti zwar als Kinderschreck und Mörder hingestellt, der mit Beschwörungen seine Feinde ausschaltet, er ist sich aber gleichzeitig seiner Gesinnung bewusst und begegnet seinen Häschern respektvoll. Gleichzeitig beginnt sich diese Figur in eine Richtung zu entwickeln, die dem undurchsichtigen, mystischen Rasputin nicht unähnlich ist. Den typischen Hollywood-Schmonzes von teuflischen Bösewichtern und dessen heldenhaften Gegenspieler darf man also schnell vergessen, denn beides ist hier bewusst weniger klar gezeichnet bzw. wird zwischendrin sogar ein wenig über den Haufen geworfen.

Auch inszenatorisch bleibt "Necromancer" abwechslungsreich. Wie eine lange Traumwelt durchziehen geheimnisvolle Szenenabläufe den Film, der den Zuschauer immer wieder auffordert, sich selbst Erklärungen bereitzulegen. Effektheischende Momente bleiben aus, dafür erhält sich der Film aber durchweg seine hohe Spannung mit spirituellen und beinahe magischen Momenten, die über die überdurchschnittlich lange Spielzeit nicht an Wirkung verlieren.

Die deutsche DVD kommt mit kurzem Geisterstunde-Making Of, Trailern und ordentlich produziertem Widescreen. Den Ton gibt's in Deutsch und Thailändisch jeweils in DD5.1 und bei Bedarf mit deutschen Untertiteln. Während die Klarheit des Bildes sehr überzeugend ist, könnte beim Ton noch mehr in Sachen Surround-Effekte passieren, aber die Dynamik entschädigt hierfür.

 

(Paule)


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