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Six ways To SundaySix ways To Sunday

(I-On New Media)

 

Harry lebt zusammen mit seiner überfürsorglichen Mutter ein eher einfaches Leben, bis er eines Tages die örtliche Mafia durch seine explosionsartige Brutalität beeindruckt, die ihm prompt kleinere Jobs anbietet. Während Harry sich langsam hocharbeitet, entwickelt er auch Interesse an Iris, dem schweigsamen Hausmädchen seines Boss. Nur leider steht ihm in dieser schwierigen Beziehung seine eifersüchtige Mutter und sein eigene, schwindende Zurechnungsfähigkeit im Wege ...

Wenn Norman Bates sein Glück in der Mafia statt im Motel versucht hätte, dann wäre statt "Psycho" bereits 1960 "Six Ways To Sunday" entstanden. Stilistisch entfernt man sich wenig vom Gangsterthriller-Genre, inhaltlich geht man dabei aber außergewöhnliche, vielfältige Wege: Neben dem brachialen Ödipuskomplex des aufstrebenden Jungmafioso Harry überrascht uns das Skript mit der kriminellen als auch der biologischen (Klein-)Familie, die nur aus Verrat, Unterdrückung und seltsamen Angehörigen besteht, innerhalb derer eigentlich lustige Figuren eine tragische Rolle zuteil werden (Adrien Brody als alles falsch machender Arnie Finklestein) und die psychologische Stabilität unseres Protagonisten immer mehr schwankt. Es mutet fast schon skurril an, wenn er mit seiner Freundin Iris Elternbesuch macht und die aufgeputzte Mutter das zarte Wesen fast mit Haut und Haaren verschlingt, ihren schüchternen Sohn runterputzt und die Beziehung letztendlich zerstört. Auch ohne dass man mit einigen äußerst brutalen Gewaltstakkato die Geschichte im Stile eines "Goodfellas" schmackhaft macht, entwickelt sich diese geladene Dreiecksbeziehung zu einem Spannungsmagneten, denn Harry, von Norman Reedus als Spitze einer fein erlesenen Besetzungsliste gespielt, droht, irgendwann zu explodieren. Fast schon logisch, dass da weder coole Dialoge noch Gestalten reinpassen und selbst Isaac Hayes, dem man ja gut und gern einen wirklich deftigen Auftritt andichten könnte, sich positiv zurückhält. Das Label versucht uns das alles wieder als selbsternannten "Kult" unterzujubeln, was ich so nicht stehen lassen möchte, während sich das Genre mittlerweile aber schon auf Kopien eigener Kopien runtergewirtschaftet hat, ist mit "Six Ways To Sunday" ein düsterer und teils schwarzhumoriger Ansatz gelungen, der sicherlich genug Eindruck beim Zuschauer hinterlassen wird.

 

Während der Film "hui" ist, kann man die DVD wegen seltsamen Bildformates (ca. 2.00:1) und den starken Schwächen bei Schärfe und auch Farben eher wenig empfehlen. Auch beim Ton reicht es nur für den Durchschnitt, denn trotz Dolby Digital 5.1 bekommt man eher schlichtes Stereo. Als Zusatz enthält die Scheibe noch Trailer.

 

(Paule)


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