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The Collector – Der SammlerThe Collector – Der Sammler
(Sunfilm)

 

Québec wird von einem Serienkiller heimgesucht, der seine Opfer – zumeist junge Frauen – fürchterlich verstümmelt zurücklässt. Die Angewohnheit, ihnen Körperteile zu entwenden, bringt ihm den Spitznamen „Sammler“ ein. Maud Graham, die in dem Fall ermittelt und völlig im Dunkeln tappt, versucht den Mörder mit einem riskanten Trick aus der Reserve zu locken: Indem sie sich selbst als Lockvogel einsetzt, hofft sie, auf seine Spur zu gelangen.


Dass man Kanada in Sachen Thriller durchaus auf dem Zettel haben sollte, dürfte sich spätestens seit Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI hinreichend herumgesprochen haben. Auch The Collector mutet phasenweise wie eine TV-Produktion an, doch erinnern die regelmäßig eingestreuten Gore-FX immer wieder daran, dass man es hier mit einer anderen Kragenweite zu tun hat. Handwerklich sind diese Effekte mehr als beeindruckend, um nichts zu sagen, man hätte sie nach den ersten Filmminuten weder in dieser Qualität, noch in dieser Härte erwartet. Die Story wiederrum bleibt einigermaßen eindimensional, da hilft auch die wenig zur Geschichte beitragende Nebenhandlung um einen jungen Stricher und einen noch jüngeren Ausreißer, die bei der Polizistin Zuflucht suchen, nicht viel. Ein wirkliches Mitraten kommt kaum auf, zumal der Prolog die Auflösung, welche nicht wirklich eine ist, bereits vorwegnimmt. The Collector spielt seine Stärken vielmehr in den zahlreichen spannungsgeladenen Sequenzen aus und punktet mit einer bizarr-düsteren Stimmung, der bisweilen geradezu dystopische Züge anhaften, wenn etwa eine Québecer Spielhalle als regelrechter Selbstbedienungsladen für Pädophile gezeichnet wird. Diese nahezu comichafte Überspitzung, gepaart mit den minderjährigen Protagonisten sowie dem nicht allzu mysteriösen Killer lässt jenen nicht gar so unheimlich und angsteinflößend wirken, wie es andere Genre-Filme schaffen. Dennoch schafft es die durchaus unterhaltsame und kurzweilige Inszenierung gerade im atmosphärisch packenden Finale gehörig an der Suspense-Schraube zu drehen und den Zuschauer mehr als zufrieden in den Abspann zu verabschieden.


Während der Film nach den ersten TV-Produktions-Eindrücken äußerst positiv überrascht, bestätigen sich in technischer Hinsicht leider entsprechende Bedenken umso stärker. Selbst für einen am Rande der Jahrtausendwende wandelnden Fernsehfilm wäre das Bild allenfalls grenzwertig. Von einer Kinoproduktion aus dem Jahr 2002 darf man aber schon etwas mehr erwarten. Weder Bild noch Ton kann ernsthaft überzeugen, zum Wegschauen sind dann aber Bild und vor allem Film doch einfach zu gut.

 

(mosher)


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