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Sympathy For Mr. VengeanceSympathy For Mr. Vengeance

(I-On New Media)

 

Für seine todkranke Schwester ist der taubstumme Ryu bereit alles zu tun! Nachdem er seinen Job gekündigt hat, um mit der Abfindung die lebensrettende Nierentransplantation bezahlen zu können, muss sich nur noch ein Spenderorgan finden lassen. Doch bei einem Geschäft mit schmieren Organhändlern verliert er nicht nur seine Ersparnisse, sondern auch eine eigene Niere. Den einzigen Ausweg sieht er in der Entführung der Tochter seines wohlhabenden Ex-Chefs. Doch der Coup läuft schief, denn nach erfolgreicher Geldübergabe kommt das kleine Mädchen bei einem Unfall ums Leben. Ihr Vater verliert den Verstand, will nur noch Rache, egal, was es kosten mag. Auch Ryu sucht Vergeltung: an der Organmafia, die sein Leben völlig ruiniert hat ...

"Sympathy For Mr. Vengeance" ist ein harter Brocken, das sind Park Chan-Wooks "Joint Security Area" und der neuere "Old Boy" schließlich auch. Doch weniger heftige Ekelorgien machen ihn derart "sick" und depressiv, sondern die traurige Geschichte an sich, die kaum einen Zuschauer unberührt lassen wird. Wie in seinen anderen Werken setzt Chan-Wook auf einen starken Protagonisten, der in ungewöhnlich tragische Situationen verstrickt wird, die seine Existenz zerbrechen lassen. Wenige Dialoge durchziehen den Film, im Falle des taub-stummen Ryu nachvollziehbar, denn die Bilder sprechen in Verbindung mit dem großstädtischen Lärm eine klare, kalte Sprache für sich. Sie spiegeln wieder, was ein menschliches Leben dort wert ist: Nichts! Unglaublich auch, wie wenig pathetisch der Schmerz der Charaktere inszeniert wird, aber wie wirkungsvoll es letztlich ist. Eine Differenzierung zwischen Opfer oder Täter wird vom Film nicht vorgenommen, beide Seiten sind sich gleich und es fällt schwer, Partei für einen der Charaktere zu übernehmen. In diesem zutiefst emotionalen Rachefeldzug entsteht dann eine unvergleichbar psychische Brutalität, obwohl grafische Gewalt nur wenig ausgeprägt ist. Natürlich lässt es sich der Regisseur nicht nehmen, die zahlreichen Verletzungen auf realistische Weise darzustellen, doch viel wirkungsvoller als offene, blutende Wunden ist oft das Setting selbst, das für die Tat sorgt.

Die Bezeichnung "Meisterwerk" ist hier angebracht, denn selten wurden Rachemotive bedrückender und realistischer auf Zelluloid gebracht als hier. Die deutsche DVD bietet ein leicht verbesserbares, aber gutes Bild in anamorphen 2.35:1 und ein mit schönen Effekten angereicherten, klaren Ton (DD5.1, Dt. und Kor.). Eine Doppel-DVD-Special Edition dieses Titels ist übrigens schon seit längerem in Planung und wird nachgeschoben. Aber wer kann bei diesem Film schon warten ...

 

(Paule)


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