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electric-boogalooElectric Boogaloo – The Wild Untold Story Of Cannon Films

(Ascot Elite)

 

„Delta Force” Teile 1 und 2, „Invasion USA”, die „Missing In Action“ Reihe, „Death Wish” Teile 2 – 4, „City Cobra“, „Over The Top“, „Bloodsport“ und „Karate Tiger 3“ hinter all diesen Filmen stehen nicht nur Ikonen des Actionfilms wie Chuck Norris, Charles Bronson, Sylvester Stallone oder Jean Claude Van Damme, sondern zu allererst zwei Männer mit einer Vision. Bei den beiden Visionären handelt es sich um die Cousins Menahem Golan und Yoram Globus. Zu Ruhm und Geld sind sie mit der „Eis Am Stiel“ Reihe gekommen  und haben sich dann auf den Weg nach Hollywood gemacht, wo sie Chefs von Cannon Films wurden und sich in den 80er Jahren für mehr als nur eine (Trash) Perle des Actioncinemas verantwortlich zeigten. Jeder Actionfilmfan oder auch Trash Liebhaber kennt Cannon Films und mindestens einen oder zwei Filme mit Sicherheit aber sehr viel mehr, die unter der Fuchtel der israelischen Cousins entstanden sind. Beide lebten für das Kino und wollten mit ihren Filmen zu allererst Unterhalten. In ihrer Hochphase der 80er Jahre fluteten sie mit ihren Produktionen sowohl den Kino als auch den Videomarkt und produzierten auch schon mal bis zu 50 Filme im Jahr. Das bei so vielen Filmproduktionen nicht nur gute Streifen wie die oben genannten entstanden sind, sollte klar sein, Hahahaha.

In der Dokumentation „Electric Boogaloo – The Wild Untold Story Of Cannon Films“ äußern sich Weggefährten des Produzentenduos Golan / Globus zum Aufstieg und Fall von Cannon Films aber auch zu zum Teil wilden und abenteuerlichen Produktionsumständen. Da wurden schon mal Filmplakate mit Stars versehen ohne überhaupt ein Drehbuch oder überhaupt die Zusage des Schauspielers zu haben um Geld für den Dreh anzuschaffen. Schauspieler wie Richard Chamberlain der unter dem Cannon Label den Indiana Jones Abklatsch „Quatermain“ gedreht hat, Michael Dudikoff der mit Cannon und der „American Fighter“ Reihe zum 80er Actionstar und Posterboy wurde, Franco Nero aus dem Kurzerhand ein Martial Arts Star und Ninja gemacht wurde  oder aber auch Bo Derek, die ein feuchter Männertraum ihrer Zeit war, äußern sich nicht immer wohlwollend über Golan und Globus aber doch immer Augenzwinkernd und wohl wissend, dass sie von der Art und Weise wie die Cousins an ihre Arbeit gingen, profitiert haben. Um zu Unterhalten war den Cousins vieles Recht und so kopierten sie Szenen aus alten Filmen einfach in neue Produktionen oder schusterten sich spontan Drehbücher zurecht. Viel Improvisation aber auch viel Action, nackte Haut und vor allem viel Spaß für die Zuschauer war das Ergebnis. Auch wenn Cannon Films der ganz große Wurf in Puncto Auszeichnungen oder einen riesen Blockbuster geschaffen zu haben verwehrt geblieben ist, so ist ihnen die Wertschätzung von Action- und Trashfans auf ewig gewiss. Denn Cannon Films und damit Menahem Golan und Yoram Globus waren mit ihren Produktionen immer nah am (cineastischen und oft auch am gesellschaftlichen) Zeitgeist dran und teilweise vielleicht sogar ihrer Zeit voraus, definitiv aber haben sie die Popkultur geprägt und sind ein fester Bestandteil eben dieser.

Und eben genau dieses Bild zweier absolut fanatischen Cineasten wird von Regisseur Mark Hartley in der Dokumentation „Electric Boogaloo – The Wild Untold Story Of Cannon Films“ gezeichnet. Die Doku und die Gespräche mit Weggefährten ist sehr informativ, oftmals witzig und für den Zuschauer immer auch eine Reise in seine filmische Vergangenheit. Die ständig präsenten und immer wieder auftauchenden Filmsequenzen diverser Cannon Film Produktionen lassen einen in Nostalgie schwelgen und verleiten geradezu dazu, in der eigenen Heimvideothek den einen oder anderen Klassiker aus dem Hause Cannon Films heraus zu graben. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass die meisten Weggefährten von Golam und Globus sich oftmals sehr negativ über ihre eigenen Werke äußern. Denke das ist aber immer vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Arbeit mit den beiden Cousins immer sehr spontan und improvisiert war und dadurch sicherlich auch sehr chaotisch. In der retrospektive berichten sie allerdings über ihre Erfahrungen mit Cannon Films immer augenzwinkernd und wissen was sie an den beiden Filmverrückten hatten. Die Doku jedenfalls ist sehr unterhaltsam und informativ und für Fans der Filme der Cannon Ära ein Muss aber auch für jeden anderen Interessierten eine feine Sache.

Die Blu-ray aus dem Hause Ascot kommt mit sattem Bild und gutem Dolby Digital 5.1 Sound in Deutsch und Englisch. Im Bonusbereich findet sich unteranderem eine 50 minütige Cannon Films Trailersammlung in der Filme die in der Doku erwähnt werden nochmal in Erinnerung gerufen werden (Klasse Feature) sowie Deleted und Extended Sequences.

 

(Zvonko)


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