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Zombie Death HouseZombie Death House

(cmv Laservision)


John Saxon, ein grenzenloser Held, der sich seit den 1950er Jahren quer durch sämtliche Genre kämpft und überall zuhause zu sein scheint. Ob Liebesfilm ("Was weiß Mama von der Liebe?", 1958) , Drama ("Zu jung", 1958), Action ("Maximum Force", 1992), Science-Ficition ("Sador – Herrscher im Weltraum", 1980), Horror ("Nightmare On Elm Street", 1984) oder Serien-Auftritte (u.a. in "Bonanza" und  "Quincy"), Saxon trat überall mal auf und blieb dabei nicht nur bei amerikanischen Produktionen. Die Italiener fanden durchaus gefallen an dem Herrn und spendierten ihm einige Parts in ihren Produktionen. Er hatte z.B. einen Auftritt in Umberto Lenzis "Die Gewalt bin ich" (1977). Für Antonio Marghereti tauchte er in "Asphalt Kannibalen" (1980) auf und für Dario Argento spielte er in "Tenebrae" (1982) mit.

 

Von einem festgelegten Mann kann man da wirklich nicht sprechen und fast so abwechslungsreich wie seine Filmografie, ist auch seine einzige Regiearbeit - "Zombie Death House". Hier werden Elemente des Action- und Gangsterfilms mit dem Horrorkino verknüpft.  Dazu gesellt sich noch eine Prise Viren-Thriller im Rahmen eines Gefängnisfilmes. Und natürlich dürfen auch Versatzstücke aus dem Zombiefilm nicht fehlen.
Das ist eine ziemlich wilde Mischung, die ganz und gar nicht alltäglich ist. Saxon, der selbst (natürlich) eine Rolle übernimmt, hatte ganz bestimmt großes Vergnügen an seinem Projekt, denn Langeweile kommt hier keine auf.

 

Skrupellose Wissenschaftler experimentieren in einem Gefängnis an einer Substanz, die Über-Menschen schaffen soll. Die Gefangenen, die sich freiwillig als Probanden zur Verfügung stellen, bekommen täglich ihre Medizin, bis sich plötzlich einer von ihnen auf furchtbare Art und Weise verändert.

Der zu Unrecht einsitzende Derek Keillor kommt hinter das Geheimnis und zettelt eine Revolte an.

Dabei werden auch die mittlerweile zombieartigen Testpersonen freigelassen und es kommt zu einer blutigen Schlacht innerhalb der Gefängnismauern.

 

Von einer perfekten und makellosen Produktion kann man hier nun wirklich nicht sprechen, aber gerade das macht diesen Film auch aus. Hier nimmt sich keiner wirklich ernst und  manche Charaktere wirken einfach herrlich überzogen. Die Wahl der Schauspieler fiel natürlich größtenteils auf Unbekannte. Anthony Franciosa, der mit Saxon schon für "Tenebrae" vor der Kamera stand, dürfte wohl der bekannteste sein.

 

Optisch bekommen wir hier typische 80er-Jahre Bilder gezeigt, die sich kaum von ähnlichen Produktionen abheben. Bunte Lichter, Fönwellen, Titten und ein Gefängnis, dessen Insassen kaum ein Klischee auslassen. Insgesamt kann man aber von einem illustren Haufen sprechen.

Die Infizierten tragen ein typisches Make-up, was sicher keinen hinter dem Ofen hervorlockt, aber wenigstens nicht zu albern wirkt. Reinrassige Zombies sollte man aber nicht erwarten, mehr rasende Irre, wie man sie aus der heutigen Zeit kennt.

 

Auch die Gore-Fans werden nicht vergessen, wenngleich diese natürlich schon viel mehr gesehen haben, dürfte eine gewisse Befriedigung einsetzen.  Immerhin gibt es ein paar nette Einschüsse, Einstiche, ein paar abgeschlagene Gliedmaßen und den ein oder anderen blutenden Kopf.

 

Auch wenn "Zombie Death House" teilweise etwas holprig und trashig wirkt, so kann man sich doch knapp 90 Minuten gut unterhalten fühlen und sich permanent fragen, warum John Saxon nur diesen einen Film inszeniert hat.   

 

CMV präsentiert den Film in seiner ungeschnittenen Fassung, die leider nicht das beste Bild besitzt, aber noch mehr stört hier die sehr schwankende deutsche Tonspur, die hin und wieder Worte verschluckt und sehr dumpf daher kommt. Der sehr billige Synthesizer-Soundtrack geht teilweise komplett unter. Davon sollte man sich allerdings nicht abhalten, denn Leute, die den Film noch aus den Tagen der Videothek kennen, dürften ihn in schlechterer Qualität in Erinnerung haben. Die deutsche VHS-Version trug im Übrigen den Titel "State Prison".

 

Als Bonus gibt es den original Trailer und sechs weitere zu anderen Titeln aus dem Hause CMV Laservision.

 

(Bjoern Candidus)

 

 


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