Amon Amarth, Testament, Grand Magus (Geiselwind 2016)
Amon Amarth, Testament, Grand Magus
26.11.2016 Geiselwind/Eventhalle
Die Schweden Amon Amarth sind mittlerweile zum dicken Headliner mit Feuershow und Majordeal geworden – Respekt! Mit dem letzten Album „Jomsviking“ waren sie so erfolgreich das jetzt die Hallen mächtig gefüllt sind – und Geiselwind war echt probbevoll! Mit den Lands Männern Grand Magus und der US Thrash Legende Testament hatte man noch ansprechende Begleitung am Start und somit stand dem gelungenen Konzertabend nix mehr im Weg – here we go:
Grand Magus
Die Schweden hab ich in den letzten Jahren lieben gelernt. Die Stoner/Doom Anfangsjahre waren nicht so mein Fall, aber seitdem sie die Viking Heavy Metal Schiene fahren mag ich sie sehr. Sänger Gitarrist JB und seine zwei Mitstreiter legten kraftvoll und mit ordentlich Metal Power los. 7 Songs ist nicht viel, das vom neuen Album „Sword Songs“ lediglich „Varangian“ dabei war auch sehr schade, aber trotzdem machten Grand Magus Laune. Songs wie „Steel versus Steel“ oder „Hammer of the North“ strotzen vor Kraft und das Trio brachte das gut rüber mit druckvollem Sound. Geiler Auftakt – ich muss mir bei Gelegenheit eine Headliner Show von denen ansehen. (Arno)
Testament
Der Ruf dass sie schlechte Tage in Sachen Performance und Sound haben können eilt Testament voraus. Nun, ich habe sie schon etliche Male Live gesehen und war eigentlich immer zufrieden. Klar, der Sound ist in der Tat an diesem Abend nur „geht so“, aber die energische Performance von absoluten Könnern wie ex Dark Angel Tier Gene Hoglan am Schlagzeug oder Gitarrengott Alex Sklolnick machen das wett. Und dann natürlich der immer gut gelaunte Chuck Billy – einer DER Thrash Frontmänner überhaupt. Er widmete „Stronghold“ (vom neuen Album „Brotherhood of the Snake“) seinen indianischen Genossen in Dakota und erntete dafür Applaus. Doch die Klassiker Ecke wurde innerhalb der 10 dargebotenen Songs auch bedient, wir durften uns über „Into the Pit“, „Disciples of the Watch“ und „Over the Wall“ freuen. Gute Powershow der routinierten Altmeister, die kein Problem damit hatten vor einer jüngeren Band wie Amon Amarth aufzutreten. (Arno)
Amon Amarth
Die Fans im rappelvollen Eventzentrum in Geiselwind können es - nach den starken Tourbegleitern GRAND MAGUS und TESTAMENT - kaum erwarten, dass die Vikinger AMON AMARTH die Bühne entern. Als die Show dann auch noch mit dem Kracher „The Pursuit Of Vikings“ eröffnet wird, ist die Begeisterung schier übergroß. Die Schweden zeigen von Anfang an wo (Thor´s) Hammer hängt und beweisen bei ihrer Setlist ein ebenso gutes und sicheres Händchen wie in puncto Songwriting. Das aktuelle Album „Jomsviking“ steht mit sechs Songs natürlich im Fokus. Darüber hinaus gibt es in den folgenden fast zwei Stunden dann noch drei Songs vom Vorgängeralbum und einen gelungen und abgewogen Mix durch eigentlich fast alle Scheiben und Schaffensphasen der Band. Lediglich die Alben 1-3 finden in der Setlist keine Berücksichtigung. Der Sound ist fett und klar und der beste des ganzen Abends, wenngleich auch GRAND MAGUS ordentlich gedrückt haben und mit richtig Pfeffer im Arsch aus den Boxen gekommen sind. Frontvikinger Johan Hegg ist eine wahre Rampensau und mega sympathisch. Er hat die Masse voll im Griff und weiß genau wie er die Fans dazu bewegt, die Halle in ein Meer aus erhobenen Fäusten sowie Trinkhörnern und Bechern zu verwandeln. Der Rest der Band ist ebenso gut aufgelegt wie der Frontmann und das Publikum. Bei AMON AMARTH gibt es aber nicht nur ordentlich was für die Ohren, sondern auch einiges für die Augen geboten. Da wären Nebel- und Rauchsäulen sowie viel Feuer in Form von Feuerbällen oder auch Feuersäulen. Als wäre das nicht alles schon genug, wird noch weiter aufgefahren und noch zusätzlich schwertkämpfende Vikinger, Fahnenträger oder wie es scheint selbst Surtur höchstpersönlich auf die Bühne geholt. Aber es ist nicht nur die Band, die Songs und die Show die für einen starken Konzertabend sorgen, sondern auch die Flut an Metalheads. Das Publikum ist super drauf, feiert und singt mit der Band und sorgt dafür, dass wir die coole Location in Geiselwind so voll wie noch nie zuvor erleben durften. Krönender Abschluss eines durch und durch gelungenen Metalabends bildet „Death In Fire“ und der dazu passende finale Feuerregen oder Feuervorhang quer über die Bühne. Ganz großes Kino! (Zvonko)
(Pics: Arno)