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Freedom Call, Power Quest, In Legend (Aschaffenburg 2012)

Freedom Call, Power Quest, In Legend

10.3.12 - Aschaffenburg, Colossaal

 

Freedom Call haben schon einiges richtig gemacht. Nachdem sie auf zahllosen Supporttouren unterwegs waren und sich erst vor kurzem erstmalig als Headliner vor die Tür trauten, war der Colossaal heute doch ordentlich gefüllt. So baut man sich eine Fanbasis auf. Ein Ticketpreis von rund 20,- € für drei Bands ist heutzutage auch durchaus in Ordnung, auch wenn das Package mitunter etwas seltsam war…aber lest selbst, hohe Herren:

 

 

images/live-pic/2012_10/InLegend.JPGIn Legend

 

Der Opener In Legend war mir bislang unbekannt und verwunderte erstmal mit der Instrumentierung. Drums, Baß, Gesang, Keyboard und...noch ein Keyboard. Gitarre? Nö, braucht man nicht. Wobei die Songs durchaus metalkompatible Strukturen aufwiesen und die Band auf der Bühne ordentlich einen losmachte, aber da fehlte dann halt doch was. Die ersten zwei Songs lang fand ich das irgendwie nicht schlecht, aber den Rest der ihnen zustehenden Dreiviertelstunde nervten In Legend einfach nur noch. Ein Bemühen um Originalität in allen Ehren, aber das ging in die Hose; wenn ich Klaviermetal hören will, greife ich zu Savatage. Keine Band, die man sich merken muß.

 

 

Power Questimages/live-pic/2012_10/PowerQuest.JPG

 

Mein persönlicher Headliner betrat als nächstes die Bühne. Power Quest habe ich erstmalig 2003 beim Bloodstock gesehen, seitdem sind einige weitere Alben erschienen, das Besetzungskarussell rotierte unablässig und ließ Keyboarder und Chef Steve Williams als einzige Konstante zurück. Mit der aktuellen Besetzung hat er aber offensichtlich schwer Glück gehabt. Das Sextett konnte nicht nur spieltechnisch voll und ganz überzeugen sondern strotzte nur so vor Spielfreude und strahlte derart, daß man die Beleuchtung glatt hätte ausschalten können. Colin Callanan packte auch die höchsten Noten ohne hörbare Probleme und verwies die anderen Sänger des Abends mühelos auf ihre Plätze. Power Quest waren bemüht, einen repräsentativen Querschnitt ihrer Geschichte zu bieten, zu hören gab es u.a. „Temple of fire“, „Edge of time“, „Power Quest“, „Glorious“ und zum Abschluß das alles überstrahlende „Neverworld“. Leider kein „Far away“, „Galaxies unknown“, „Immortal plains“ oder „Hold on to love“, aber den Engländern stand eben auch nur eine Dreiviertelstunde zur Verfügung. Hätte man nicht In Legend weglassen und deren Spielzeit Power Quest geben können? Manche Dinge auf diesem Planeten bedürfen eben doch der Verbesserung.

 

 

images/live-pic/2012_10/FreedomCall.JPGFreedom Call

 

Als der fränkische Vierer die Bühne betrat, ging es im Publikum dann aber richtig ab, kein Zweifel, schätzungsweise 98% des Publikums war wegen Freedom Call erschienen. Eine Band, deren Alben ich überwiegend schätze, die mir aber live regelmäßig zu zahm und schlumpfig daherkommt, was sich auch heute nicht anders verhielt. Bei aller technischen und kompositorischen Kompetenz, ein echtes Metalkonzert geht anders. Was nicht heißen soll, daß die Show schlecht war; Freedom Call machten ordentlich Stimmung und wissen, was sie ihren Fans schuldig sind: Nicht weniger als 17 Songs standen auf der Setlist. Da sich Chris Bay ausgiebig Zeit nahm, um mit den Fans zu schäkern und den einen oder anderen Witz zu reißen, standen Freedom Call satte zwei Stunden auf der Bühne, was heutzutage ja nun echt nicht die Regel ist. Ob alte Klassiker wie „Freedom Call“, „We are one“, „Land of light“, „Warriors“ und „Metal invasion“ oder neuer Stoff wie „66 warriors“ und „Rockstars“, das Publikum feierte seine Helden ausgelassen. Man kann nicht meckern; Freedom Call legten sich wirklich ins Zeug und hinterließen zufriedene Fans. Lediglich für mich dürfte es nächstes Mal gerne ein Headlinergig von Power Quest sein.

 

 

Bericht und Fotos: Till   


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