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Die Unterfranken Final Breath waren ein paar Jahre „auf Eis“ und melden sich jetzt mit gelungenem neuen Album „Of Death and Sin“ in der Szene zurück. Ein Death/Thrash Brocken der ein dickes Ausrufezeichen setzt! Schlagzeuger Heiko Krumpholz informiert uns im Folgenden über den Stand der Dinge…

 

 

Hi Leute! Gratulation zur neuen CD - echt top! Doch gehen wir erst ein bisschen zurück - Final Breath waren über 10 Jahre quasi “auf Eis” – sehe ich das richtig?

 

Hi Arno! Vielen Dank erst mal, hört man natürlich gerne! Die Zeitrechnung ist etwas schwierig, die Aufzeichnungen dazu widersprechen sich teilweise. Aber Fakt ist, das letzte Album „Let Me Be Your Tank“ kam vor genau 14 Jahren, also im Oktober 2004 in die Läden. Bis ca. 2006 haben wir das Album dann noch sehr aktiv live promotet. Dann wollten wir ins Studio den Nachfolger eintrümmern, haben jedoch gemerkt, dass das vorhandene Material nicht den Stand hatte, den wir von uns selbst erwarten würden. Das lag einfach an diversen privaten Umständen der einzelnen Musiker. Also haben wir uns dazu entschlossen, erst mal eine unbestimmte Pause einzulegen um uns wieder zu sammeln.

 

Ab wann genau lief die Maschinerie wieder an und wie kam es zum Sängerwechsel?

Irgendwann 2009/2010 wurden die Pläne dann wieder konkreter. Wir haben uns aber da schon in einer komplett neuen Zeit wiedergefunden was beispielsweise Aufnahmetechniken oder auch Social Media angeht. Wir haben viel an unserer Vorgehensweise und einem stabilen Line Up gefeilt. Und ehe wir uns versehen haben, waren wieder einige Jahre ins Land gezogen, haha. Der Sängerwechsel war auch eine lange Geschichte. Die kurze Fassung – Eumel wollte wieder mit machen, hatte aber dann doch aus zeitlichen bzw. beruflichen Gründen wieder das Handtuch geworfen. Wir haben uns bemüht einen Ersatz zu finden, aber leider mit wenig Erfolg. Eumel hatte dann einen Jobwechsel in Aussicht, ist also dann doch wieder an Bord gestiegen. Letztendlich hat das aber doch nicht so wirklich geklappt und er konnte uns nicht in Aussicht stellen, live adäquat verfügbar zu sein. Zwischenzeitlich hatte ich Patrick mit The Flesh Trading Company live gesehen und dachte so bei mir „Der Mann würde perfekt zu uns passen“. Als Eumel dann einen unserer bis dahin wenigen Shows nicht spielen konnte, habe ich Patrick gefragt, ob er kurzfristig einspringen würde. Die Chemie zwischen uns hat sofort gepasst, Patrick ist motiviert und hat einfach genau das Organ, was wir uns für Final Breath wünschen.  Der nächste logische Schritt war, ihn Vollzeit zu verhaften!

                         

Das neue Material – alles taufrisch oder auch Songs dabei die schon Jahre auf dem Buckel haben?

 

Die Songs haben alle einige Jahre auf dem Buckel. Wir haben natürlich für „Of Death And Sin“ noch mal alles auf den Prüfstand gestellt und akribisch überarbeitet, aber grundsätzlich sind die Songs relativ alt. Dass sie jedoch offensichtlich auch heute noch gut funktionieren, beweist eine gewisse Zeitlosigkeit denke ich.

 

Könnt ihr mit der Bezeichnung „Death/Thrash“ nach wie vor gut leben?

 

Auf jeden Fall. Ich bin immer etwas genervt, wenn Bands versuchen, jegliche Schubladen von sich zu weisen und sich dann als „Heavy Metal“ verstehen wollen. Am Ende dient doch eine Schublade nur dazu, um dem geneigten Hörer eine grobe Idee zu geben, was ihn erwarten könnte und in welche Richtung die Musik geht. Und dass wir uns mit Final Breath in diesen Genres bewegen, ist kein Geheimnis und trifft den Nagel auf den Kopf. So bleibt es aber beispielsweise dem eingefleischten Prog-Rocker erspart, sich mit Final Breath einen Fehlkauf ins Haus zu holen, hahaha...

 

Wer hat euch denn musikalisch beeinflusst?

 

Das ist ein gut gehütetes Geheimnis, haha! Nein, natürlich sind wir alle vom Thrash und Death Metal der 80er und frühen 90er stark beeinflusst. Schwierig da jetzt einzelne Künstler hervorzuheben. Manchmal ist es nur ein einzelner Song einer Band, manchmal das gesamte Schaffen. Aber im Grunde verarbeiten wir alles  was uns gefällt aus jeder Stilrichtung. Unser Herz schlägt aber für diese Ära und dementsprechend arrangieren wir unsere Songs.

 

Erzähle doch bitte mal über das Textkonzept von „Of Death and Sin“…

 

Die Idee dahinter war, den Klassiker der 7 Todsünden in unsere Zeit zu transportieren, in dem wir diese in verschiedene, aktuelle Themen verpacken. Unsere heutige Welt ist besser vernetzt denn je, und trotzdem scheinen alle eine andere, dem Anderen unverständliche Sprache zu sprechen. Was Parallelen zum Turmbau von Babel aufwirft. Die Hure Babylon könnte als Symbol für Amtsmissbrauch von Regierungen und Religionen gedeutet werden. Auch ein großes Thema für uns. Damit möchten einfach nur versuchen, die Leute zu motivieren, sich generell ihre eigene Meinung zu bilden und weniger blind irgendwelchen Gruppierungen oder Stammtischweisheiten zu folgen.

 

Euer Sound ist echt fett – war der Herr Tägtgren Wunschkandidat Nr.1?

 

Ich kenne Peter schon seit einigen Jahren persönlich. Es ist ein großartiger Produzent und nimmt heute lange nicht mehr jeden Auftrag an. So gesehen war es für uns eine große Ehre mit ihm zu arbeiten. Und das Ergebnis spricht für sich. Wir sind jedenfalls höchst zufrieden mit dem Ergebnis. Er hat es geschafft eine guten Kompromiss zwischen Old School und moderner Produktion zu finden, genauso wie wir es wollten.

 

Wie kam es zum Deal mit Metalville Records?

 

Ganz klassisch. Wir waren nach der langen  Abstinenz quasi vogelfrei, haben also alles selbst  vorproduziert und auch aus eigener Tasche vorfinanziert. Mit dem ersten hörbaren Pre-Mix von Peter sind wir dann bei den Labels hausieren gegangen. Es gab natürlich – wie nicht anders zu erwarten – einige Absagen, einige Interessenten. Ich hatte die Arbeit von Metalville beobachtet und mir hat deren Release Politik gut gefallen, da man hier einfach nicht zur Massenware verkommt und mit gefühlten 20 weiteren Releases pro Monat veröffentlicht wird. Als wir von Metalville positive Antwort bekamen, sind wir uns auch schnell einig geworden.

 

Die ersten Reaktionen zu eurer Rückkehr scheinen sehr positiv, richtig?

              

Ist aktuell noch schwer zu sagen wie der Fan das neue Album annimmt, wie viele es davon noch gibt und ob wir neue Leute von unserer Musik begeistern können. Aber was bisher zurück kam war vorwiegend mehr als positiv und ich habe auch das Gefühl, wir werden mit offenen Armen empfangen. Vielleicht ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um unsere Musik unters Volk zu mischen.

 

Sind eure alten Scheiben noch gut zu bekommen oder gibt es Ideen für Re-Releases?

 

Von „Let Me Be Your Tank“ gibt es noch eine kleine Stückzahl auf Lager, sogar auch noch ein paar Rückläufer der Doppel CD mit Demo und „Flash-Burnt“ als Bonus CD. „Mind Explosion“ und „Flash-Burnt Crucifixes“ sind schon lange vergriffen, gibt es aber natürlich noch bei diversen Streaming Diensten. Wir waren jetzt erst mal zu 100% auf das neue Album fokussiert, bezüglich der alten Scheiben haben wir schon mal locker über Vinyl nachgedacht, aber das ist alles noch nicht konkret.

 

Wie steht ihr zu den neuen Entwicklungen in der Szene – Stichwort Streaming, Festival Overkill, Rückkehr des Vinyls, etc.?

 

Ach, das muss man nehmen wie es ist und versuchen, seinen Platz zu finden. Ich kann niemandem verbieten ein Festival zu veranstalten oder dem Fan vorschreiben, in welcher Form er sein Lieblingsalbum kaufen muss. Angebot und Nachfrage. Oder Nachfrage und Angebot? Man weiß es nicht. Zum Thema Vinyl und Streaming, klar, hier teilen sich die Gewohnheiten. Der eine ist Jäger und Sammler und möchte lieber eine Schallplatte mit großem Artwork und einfach diesem speziellen Feeling in der Hand halten, der andere möchte einfach nur die Musik hören.

 

Werdet ihr jetzt verstärkt Konzerte spielen die nächste Zeit?

 

Hier kann ich mich kurz fassen: Ja! :)

 

(Arno)

 

https://www.facebook.com/finalbreathofficial

 

 


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