Cirith Ungol – Dark Parade

Metal Blade Records

Das Reunion Album „Forever Black“ krachte voll in den ersten Lockdown der Covid-Pandemie. Somit wurde aus dem Double-Headliner Gig auf dem Keep It True – perfektes Timing zum Albumrelease – leider nichts. Ziemlich überraschend, und ohne große Ankündigung, stehen CIRITH UNGOL jetzt mit dem zweiten neuen Album nach der Reunion parat. Kurz vorher trennte sich die Band allerdings noch von Gitarrist Jim Barraza (gesundheitliche Gründe, aber noch auf dem Album zu hören) und kündigte das Ende der Liveaktivitäten an. 2024 will man allerdings noch diverse Festivals abgrasen.

Selbstredend ziert wieder ein Elric-Gemälde von Michael Whelan das Plattencover, das aber weniger düster wirkt, als das Album ausgefallen ist. Die Produktion von „Dark Parade“ kommt mächtig aus den Boxen und vor allem die Snare klingt etwas tiefer gelegt. Die Zeiten von kantigen Produktionen sind auch bei CRIRITH UNGOL vorbei, auf Tim Baker hat das allerdings keinen Einfluss. Seine Stimme klingt immer noch, als wäre sie durch Jahrhunderte langes Klagen in den Kerkern Mordors geformt worden. Im Gesamten macht „Dark Parade“ seinem Namen alle Ehre. Die Songs sind meist schleppend und die Vocals klingen gefühlt noch leidender und intensiver als bisher. Dem gegenüber stehen fantastische und sehr melodische Gitarrenleads, vor allem effektives, auf das nötigste reduzierte, Riffing. Aus dieser finsteren Parade einzelne Parts heraus zu picken ist schwer. Am ehesten noch der etwas flottere Opener „Velocity (S.E.P.)“ oder der 8-minuten Epic „Sailor on the Seas of Fate“. Auch wenn „Dark Parade“ mit einigen akustischen Passagen versehen ist, wirkt es im gesamten sehr sperrig und unzugänglich. Sollte dies das letzte Album von CIRITH UNGOL sein, ist es definitiv ein Brocken, der die Zeit überdauern wird.

(Schnuller)

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