Grendels-Syster-KatabasisITAbaton.jpgGrendel's Sÿster - Katabasis Into The Abaton / Abstieg in die Traumkammer

Cruz Del Sur Music

 

Fünf Jahre nach der zweiten (großartigen!) EP „Myrtle Wreath/Myrthenkranz“ legen GRENDEL’S SŸSTER nun via Cruz del Sur ihren ersten Longplayer vor. Seit der ersten, zugegeben noch sehr holprigen, Single von 2016, hat sich natürlich einiges getan. Die Musik und die teils schon recht abgepfiffenen Texte gehen immer mehr Hand in Hand und erschaffen dabei ein ganz eigenes Flair. Wie im letzten Review von mir schon bemerkt, das ist definitiv nicht jedermanns Sache. Die Musik ist mit 70er Hardrock/(Proto-) Metal meets Folk meets Epic Metal vorsichtig umschrieben. Freunde von Lorian Guard, frühen Cirith Ungol, die folkiger Lyrik und Melodien nicht abgeneigt sind, sollten aufmerksam sein. Die Gitarrenarbeit erinnert mich hier und da durchaus an die (später gegründeten) Tanith deren Gitarrist Russ Tippins auch bei Satan ein Meister des effektvollen Riffings ist. Ebenso ist die Gitarrenarbeit von Gitarrist Tobi zwar meistens basisch gehalten, dafür aber sehr effektvoll arrangiert. Wie man am Albumtitel schon erkennt, gibt es alle Songs wieder in Englisch, in der CD-Version und digital zusätzlich noch in deutscher Sprache. Hier ziehe ich tatsächlich die deutschen Versionen vor, da die Texte hier wesentlich blumiger ausfallen, direkter rüberkommen, durchaus auch intensiver wirken. Hier hat Sängerin Caro das Gespür für kleine gezielte Betonungen und an der richtigen Stelle zweite Stimmen zu spendieren oder im Hintergrund ergänzende Gesangslinien zu platzieren. Hervorheben will ich mal „The Plight of a Sorcerer/Die Bürde des Schwarzkünstlers“, dessen Melodie mir seit Tagen im Kopf herumspukt sowie „Rose Arbor/Rosenhag“ dessen Text durchaus eine Adaption einer mittelalterlichen Sage sein könnte. Neues Terrain betreten GRENDEL’S SŸSTER bei „Golden Key (Won’t Fit) /Güldenes Schlüsselein (klemmt)“, einer Akustiknummer, die mit Mellotron unterlegt ist. Mit „Night Owls Beak/Nachteulenschnabel“ gibt es erstmals auch eine richtig schnelle Nummer, die sich ebenfalls perfekt in das Album einfügt. Musikalisch nicht viel anders als „Myrtle Wreath/Myrthenkranz“, dafür wurden ein paar Feinheiten perfektioniert. Dazu wurde dem Album ein Cover verpasst, dass den kauzigen Gesamteindruck perfekt einfängt. Ein Eichhörnchen in Manowar-Kriegerpose, mit einem Knochen als Schwert und einer Eichel als Schild umgeben von Morcheln! Fantastisch, bitte weiter so!

 

(Schnuller)

 

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