Cryptopsy - As Gomorrah Burns
(Nuclear Blast Records)
Cryptopsy Fan zu sein war noch nie einfach! Seit über 30 Jahren ballern die Herren um Drumkraken Flo Mounier nun durch die Botanik und haben in dieser Zeit schon diverse Höhen und Tiefen erlebt. Während die ersten fünf Alben mit zum Besten gehören, was jemals im Bereich des technischen Death Metals veröffentlich wurde und man sich nur fragen musste, ob man als Sänger Lord Worm oder Mike DiSalvo bevorzugt(e), musste man 2008 auch den anbiedernden Metalcore Totalschaden „The Unspoken King“ ertragen. Und dieses Album stellt bis heute einen gewissen Genickbruch dar. Danach veröffentlichte man in Eigenregie zwar das gute „Cryptopsy“ und die beiden „The Book of Suffering“ EPs, die zwar wieder nahe am Sound der alten Glanztaten waren, anknüpfen konnte man an diese aber nicht mehr. Nun also das erste Langeisen seit 11 Jahren, bzw. das erste bei einem Label seit 15 Jahren. Der Opener „Lascivious Undivine“ legt dann schon mal gut los und bietet eigentlich alles, was man von Cryptopsy erwartet: Unmenschliches Drumming, wirre Takte und -wechsel und fiese Vocals. Leider wird diese Machart bis auf wenige Ausnahmen kaum weitergeführt. Cryptopsy waren immer Meister des Chaos, dieses fehlt mir auf „As Gomorrah Burns“ bis auf wenige Ansätze fast komplett. Versteht mich nicht falsch, das achte Album der Kanadier ist alles andere als schlecht und zeigt immer noch musikalische Spitzenklasse, für Cryptopsy Maßstäbe klingt es aber einfach zu kontrolliert und „normal“. Ärgerlich ist auch der arg komprimierte Drum Sound, der das Album zwar nicht unhörbar macht, aber eben auch nicht wirklich begeistert. Was bleibt hier also zu sagen? Trotz aller genannten Kritikpunkte ist „As Gomorrah Burns” ein absolut solides (Tech-) Death Metal Album geworden, welches mit Sicherheit seine Liebhaber finden wird. Für Cryptopsy Verhältnisse ist es allerdings eher durchschnittlich.
(Dän)