Nocte Obducta -Irrlicht

(Supreme Chaos Records)

Der Albumname ist durchaus diskographisch zu verstehen. Die Mainzer irrlichtern seit über 20 Jahren nach Kräften durch die Black Metal-Peripherie. Zwischenzeitlich hat man diese gar komplett verlassen, inzwischen huldigt man aber wieder der schwarzen Kunst. Allerdings in einem ganz eigenen (Ob)Duktus.

Die neuen Stücke atmen den Geist vergangener Tage, sind aber alles andere als ein Tribut damaliger Einflüsse. Nein, hier wird frei von der Leber weg und auf Basis vielschichtiger Hör- und Spielerfahrungen Black Metal gemacht, der deshalb alles sein darf. Punkig, elegisch, hochmelodisch, psychedelisch, giftig, burzum-doomig. Und das teilweise in einem einzigen Stück. Generell sind die klanglichen Ergebnisse mal spannend, mal krude und nur selten so berührend wie im Album-Highlight "Von Stürzen in Mondmeere", aber „den Hörer unmittelbar berühren“ steht wohl auch nicht sehr weit oben auf der Bandagenda. Wahrscheinlich deutlich hinter selbigen zu fordern oder zu verstören, denn „Irrlicht“ ist in seiner uneindeutigen Ausrichtung und unbequemen, teils auch nicht ganz so eindringlichen Umsetzung alles andere als musikalisches Fastfood. Aber das trifft wohl auf alle Nocte-Erscheinungen zu.

(Chris)

http://www.nocte-obducta.de/