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Nocte Obducta - Verderbnis

(MDD)

 

Was ich an den Mainzern immer mochte, war ihre Scheißegal-Haltung. Wer traut sich schon mit Südfrüchten zu posieren, zwischendurch einfach mal primitives Geklirre zu veröffentlichen oder ein launiges Non-Metal-Album mit Hörspielchrakter aufzunehmen. Nocte Obducta waren bis zu ihrem Ableben immer herrlich unberechenbar - und sie sind es auch danach noch. "Verderbnis" klingt zwar vage nach Vergangenheit, bezieht sich aber letztlich nicht auf eine der Bandphasen. So steht auch dieses Nocte-Werk in guter Tradition vor allem für sich selbst. Wobei sich der typische Eigensinn diesmal vor allem in zähen, unnahbarem Midtempo ausdrückt, Keyboards mitunter für schaurige Athmo sorgen und ein Stück als lupenreine Punk-Nummer durchgeht. Die Mainzer bleiben also auch mit dem ultimativ düsternen Thema Sterblichkeit im Schlepptau die bunten Hunde einer Szene, deren Paradigmen sie schon immer den Ausgestreckten gezeigt haben. Dies ist auch nach all den Jahren erfrischend, sympathisch und wohlklingend, ragt aber zwischen Helrunar, Geist und wie sie alle heißen nicht mehr so heraus wie früher. Zumal mir "Verderbnis" einfach ein bisschen zu karg daherkommt und sich für meine Begriffe nicht ganz mit früheren Glanzleistungen messen kann. Dennoch: schön, dass es auch wieder gibt.

 

(Chris)


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