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M.I.GOD. – Spectres On Parade
(Fastball Music)

 

Zunächst mal haben wir es hier mit anspruchsvollem Prog Metal zu tun, der härtetechnisch eher beim Nu Metal ala frühen Disturbed, im Anspruch dann aber eher bei Dream Theater zu Hause wäre, während der Gesang melodisch bleibt und auch durchaus wiedererkennbare Melodien zu finden sind. Das ist musikalisch oberes Niveau, dazu gibt es ein textliches Konzept, immer wieder gute Akzente in der Musik („We All Belong To The Dark“ besitzt zum Beispiel geile Tribal Elemente, oder "Specters On Parade", der rein instrumental an seelige Nevermore Zeiten erinnert) sowie ein schön aufgemachtes Digipack-Artwork.
Die negativen Punkte allerdings finden sich dann nicht in der Musik, sondern in der Selbstdarstellung. Es wird hoffentlich genug Fans da draußen geben, die darüber hinweg sehen, bei mir hinterlässt dies allerdings schon einen richtig faden Beigeschmack, bevor ich überhaupt reingehört hatte. Und was am meisten ärgert, bei diesem Können wäre dieser negative Aspekt ja gar nicht nötig gewesen.
Sophisticated Metal, es muss natürlich ein eigenes Genre sein, zwischen jedem Song ein Intro mit ellenlangem Titel (länger als die Stücke überhaupt) um ja anspruchsvoll zu wirken, Hemden und rote Krawatten als Bühnenoutfit und ein Bandname, bei dem man im besten Falle wohlwollend mit den Augen rollt. Mit dem letzten Song „I Feed Your Love“ gibt’s dann einen Bonustrack, gecovert von der Elektro Pop Eurovision Song Contest Künstlerin Margaret Berger, welcher als erste (!) Single ausgekoppelt wird. Wo ist das Selbstbewusstsein hin, wenns darum geht, die erste Single auszuwählen?
Wie schon erwähnt, am musikalischen Können tut dies alles keinen Abbruch, das hört sich stimmig an, gleichzeitig anspruchsvoll und eingängig, sodass hier echt gut abgeliefert wurde. Aber so unnötig dick auftragen muss keiner, zumindest nicht wenn er bei mir punkten will. Musikalisch gerne mehr (die Halb-Ballade "Tears Of Today" zum Bespiel steckt die neuen Disturbed Balladen in die Tasche), Imagetechnisch bitte mal drei Gänge runter schrauben. Selbst wer den Thron schon innehat, kommt bodenständig besser an. Und den gilt es ja erst noch in vielen weiteren Schritten zu erreichen.

 

(Röbin)

 

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