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Avantasia – Moonglow
(Nuclear Blast)

 

Im Prinzip knüpft Tobi mit „Moonglow“ genau da an, wo er mit „Ghostlights“ aufgehört hat, denn der Opener „Ghost In The Moon“ enthält nicht nur die Textzeile „Mystery Of A Blood Red Rose“ (man erinnere sich, mit diesem Song, der ursprünglich für Meat Loaf als Sänger geschrieben war, wollte Herr Sammet beim ESC mitmischen), sondern versprüht auch den selben Vibe. Und dennoch handelt es sich hier schon um den ersten Longtrack mit über 9 Minuten Laufzeit. Und hier wird auch direkt klar, der polarisierende Edguy Fronter macht längst keine Metal Oper mehr, wie auf den beiden ersten Avantasia Scheiben noch im Untertitel angekündigt, sondern ganz klar Musical Songs, die zwischen Rock und Metal pendeln. Aber das auf erstklassigem Niveau.
Der zweite Song, „Book Of Shallows“, dürfte der schnellste und vielleicht auch aggressivste Song der neueren Avantasia sein und hat mit Mille (Kreator) dann auch eine passend aggressiven Shouter mit am Start. Doch wo Hansi Kürsch (Blind Guardian) mit kräftigerer Stimme im selben Song für passende Akzente sorgt, wirkt Mille leider deplatziert. Denn der Grundsound bleibt ja trotz angezogener Geschwindigkeit der selbe und steht etwas im Gegensatz zum Gekeife des deutschen Thrasher. Das ist ähnlich wie Volbeat mit Barney (Napalm Death): gut gemeint, aber passt nicht wirklich zusammen. Nur hier nicht ganz so konträr.
Dafür kann der Titelsong dann voll und ganz punkten, mit Candice Night (Blackmores Night) im Duett mit Sammet und dem wohl am geilsten platzierten Solo ever (direkt im Anschluss des ersten Refrains).
Und direkt darauf folgt mit dem 11 minütigen „The Raven Child“ der längste Song und sorgt erneut für Gänsehaut: Wenn Hansi hier zu keltischen Klängen gefühl und gleichzeitig kraftvoll in den Song einsteigt, werden selige Erinnerungen an „A Past And A Future Secret“ von Blind Guardian wach. Wie Tobi so schön sagt, Kiske und Hansen wollten nicht mehr mit Helloween Musik machen? Dann führt er sie eben anders zusammen. Guardian wollen solch eingängige Sachen nicht mehr machen? Dann schnappt er sich eben den Hansi und gibt uns somit die Vergangenheit zurück. Aber der Song kann natürlich in seiner Gesamtlänge und mit Jorn Lande (und anderen Sängern) passend eingesetzt noch viel mehr. Wie man es gewohnt ist, richtig stark facettenreich, mit mächtigem Kanon-Chor in der Mitte, einfach ein kleines Meisterstück für diese Art von Musik (wobei gerade bei ca. 9:30 die Ähnlichkeiten zu „Scarecrow“ sehr auffällig sind).
Und so könnte jetzt jeder Song erwähnt werden, mal Spitzenklasse, mal einfach nur gut, wobei die Abstriche auf oberstem Niveau zu machen sind. Das abschließende "Requiem For A Dream" kehrt dann mit Michael Kiske an den Vocals auch wieder zum powermetal artigen Sound der Anfangstage zurück (und ich ignoriere jetzt absichtlich das unsäglich grausame Coverstück "Maniac", das bestimmt unabsichtlich mit auf die CD gerutscht ist, da aber nix verloren hat).
Avantasia werden vielleicht keine neuen Fans dazu gewinnen, denn mittlerweile sollte die angesprochene Zielgruppe doch komplett von diesem Projekt gehört haben, aber sie werden sicherlich keine Fans verlieren, denn sie führen ihr Konzept konsequent weiter durch, mal etwas poppiger („Starlight“), mal etwas flotter („The Piper At The Gates Of Dawn“ ), aber immer auf oberster Stufe und man hat den Eindruck, die kleinen Nuancen werden immer noch verbessert.

 

(Röbin)

 

http://www.tobiassammet.com/de


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