Dynazty – Firesign
(AFM Records)

Würde man nur die Stilmischung und die Zutaten zum neuen Album von Dynazty beschreiben, dann könnte man denken, nichts hat sich geändert und es müsste wieder eine großartige Scheibe vorliegen. Eine gute liegt auf jeden Fall vor, aber großartig nicht mehr so richtig. Woran liegt‘s? Zunächst mal spielt das Keyboard eine größere Rolle. Dieses bringt mehr Kitsch rein (siehe Battle Beast) und nimmt leider etwas von dem immer noch druckvollen Gitarrensound weg. Das passt zwar gut zu Nummern wie z.B. „The Grey“, aber genau dieser Song hat für meinen Geschmack auch zu viel 80iger Flair. Es scheint tatsächlich so, als ob die Band sich denkt, etwas mehr zu Sabaton oder eben den 80iger Poppern Battle Beast zu schielen, denn ihrer eigenen Linie treu zu bleiben und eine gekonnte Mischung aus hartem Prog Metal mit Sleaze Einflüssen zu fahren.
Oder nehmen wir „Ascension“, kurz angedeutet mit Nighwishartigem Celtic Touch geht wieder die poppige Keyboard Nummer los, bevor ein harte groovender Soloteil mit teils Doublebass daran erinnert, wie die Band einst gewesen war.
Dieses „Keyboard in die Mitte fahren und nach außen auf erfolgreiche Bands schauen“-Ding ist in den letzen Jahren schon einer anderen skandinavischen Power Metal Band nicht gut bekommen. Die Rede ist von Bloodbound, deren Alben mit kommerziellerer Ausrichtung immer schlechter wurden.
Hoffen wir, dass Dynazty diesen angedeuteten Weg nicht weiter gehen und wieder zurück in die Spur finden. Große Melodien und Hymnen sind natürlich immer noch reichlich vorhanden und jeder End Vierziger, der neben Metal immer noch 80iger Pop hochhält wird sich fragen, warum der Verfasser dieser Zeilen so ablästert. Freunde echten Metals aber werden wohl im Vergleich zu den Vorgängerscheiben einfach nur zustimmen.
Antesten und merken, ob die Entwicklung mitgetragen werden kann.

(Röbin)

http://www.dynazty.com/