Golem - Eternity: The Weeping Horizons / The 2nd Moon (Re-Release)

(F.D.A. Rekotz)

Die Band Golem aus dem Berliner Raum mag es nicht sonderlich, auf immer und ewig mit Carcass verglichen zu werden. Es fällt als Rezipient allerdings schwer, diesen Vergleich nicht zu ziehen - zumindest wenn man die ersten beide Langscheiben "Eternity: The Weeping Horizons" (1996) und "The 2nd Moon" (1998) in Betracht zieht, die auf dieser Doppel-CD vertreten sind und schwer nach britischer Verwesung riechen.

Es ist nicht einmal der bestechend nah am vermeintlichen Vorbild gelegene Gesang von Andreas Hilbert, der diesen Gedanken fördert, sondern das Riffing: Das rhythmisch agile, ein wenig vertrackte, aber dennoch melodische Gitarrenspiel liegt so nah an der "Necrotism"-Platte, dass ein Song-Austausch zwischen den beiden Platten kaum auffallen würde. Allerdings wird es Golem, deren 1. Album und damit Bekanntheitsgrad Ende der Neunziger vermutlich in der Konkursmasse von Invasion Records untergingen, nicht gerecht, sie auf eine Kopie zu reduzieren - Spielfreude, Musikalität und Sound sind auf hohem Niveau.

Die beiden in diesem Pack befindlichen CDs (insgesamt 85 Minuten) enthalten die Alben in remasterter Form. Wer Golem noch nicht entdeckt hat und oben genannter Band etwas abgewinnen kann (wer nicht?), hört hier rein!

(Paule)

http://www.golem-metal.de