The Ruins of Beverast – Blood vaults – The blazing gospel of Heinrich Kramer

(Van)

Alexander von Meilenwald ist, so könnte man kalauern, wieder mal meilenweit von sonst üblichen musikalischen Ausdrucksformen entfernt. „Blood vault“ ist mit einem Genrebegriff längst nicht mehr zu fassen. Vergleiche verbieten sich da fast von selbst, ich bin aber trotzdem mal so frei: wer sich eine bizarre Mischung aus Skepticism, Bethlehem (die lakonischen Akustik-Gitarren)  und Necros Christos vorstellen kann, weiß ungefähr (aber wirklich nur ganz ungefähr) was ihn hier erwartet: Bleierner, auf epische Ausmaße ausgewalzter Doom, wenige aber umso wirkungsvollere Tempowechsel und ein nahezu vollständiges Ignorieren von hellen Tönen. Kein Wunder, dass es den Hörer mit jeder Minute tiefer nach unten, tiefer hinein in die Klangwelt von The Ruins of Beverast  zieht. Was bei „Blood vault“ aber am meisten ins Rückenmark geht sind dennoch die wenigen unterschwelligen Melodien und die Momente, in denen Herr von Meilenwald mit stoischen Blastbeats ein paar Kohlen zusätzlich ins Scheiterhaufenfeuer wirft, wie z.B. im grandiosen „Malefica“.  Hier (und nicht nur hier) verstärkt der Einsatz von Akustik-Gitarren noch die surreale, völlig obskure Aura, die von diesem Album als Ganzes ausgeht. Einige Längen, oder man sollte vielleicht eher sagen: Passagen in denen man durch viele Wiederholungen qualvoll auf die Folter gespannt wird, sind auf dem knapp 80-minütigen Werk auch vertreten – aber man muss schon sehr ketzerisch veranlagt sein, um der Einmann-Band daraus einen Strick zu drehen. „Blood vaults“ ist nun mal kein Album, das den Konsumenten im Vorbeigehen unterhalten und mit hoher Ereignisdichte thrillen will, es ist Musik in die man sich kopfüber hineinfallen lässt und dabei vielleicht sogar auch mal das Textblatt zur Hand nimmt, um sich die Geschichte des „Hexenhammer“ zu vergegenwärtigen.

(Chris)

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