King of Thorn
(I-On New Media)
Die nahe Zukunft: Die Welt wird vom Medusa-Virus bedroht, einer tödlichen Krankheit, bei der die Infizierten innerhalb von sechs Wochen bei lebendigem Leib versteinern. Eine Heilung scheint nicht in Sicht. Aus diesem Grund werden 160 zufällig ausgewählte Personen in einen Kälteschlaf versetzt mit der Hoffnung ihnen helfen zu können, wenn ein Gegenmittel gegen das Virus gefunden worden ist. Zu den Auserwählten gehört auch das junge Mädchen Kasumi. Doch als Kasumi und die anderen wieder aus dem Kälteschlaf erwachen, stellen sie voller Schrecken fest, dass sich alles verändert hat. Von Dornenranken eingeschlossen und beherrscht von gigantischen Monstern, hat sich die Welt in einen dunklen Ort verwandelt. Es beginnt ein Kampf ums nackte Überleben und die verzweifelte Suche nach der Antwort auf die Frage: Was ist während des Kälteschlafes mit der Erde geschehen?
King of Thorn beginnt tatsächlich recht spannend und beeindruckt mit interessanten Kameraeinstellungen. Die detailreichen und liebevoll gestalteten Umgebungen, so wie Trick-Kulissen wissen auf ganzer Linie zu überzeugen und die ersten Kreaturen, welche den "Erwachten" das weitere Leben äußerst schwer machen, versprechen dem Zuschauer sich in einem soliden Zeichentrickalptraum zu befinden. Schade nur, daß der Einfallsreichtum in Sachen Creaturedesign schon nach dem ersten Drittel des eigentlich sehr gelungenen Werkes, etwas abflacht und man es fast ausschließlich nur noch mit den am doofsten aussehenden Viechern zu tun bekommt. Auch wenn deren"Killmoves" sehr cool gemacht sind, so macht das Design eine weniger gute Figur. Alf mit Sonnenbrille im Godzillakostüm ist hier das erste was mir dazu einfällt. Aber King of Thorn lebt ja nicht nur von den Monstern allein. Der Streifen enthält eine sehr tiefgründige, fesselnde Story die alles wieder wettmachen könnte, wenn man sich am Ende nicht ein bisschen zu sehr in der tiefgründigkeit verirren würde. Zu viele Rückblenden die immer wieder neu aufgerollt und etwas weitergeführt werden, machen es dem Betrachter nicht gerade leicht. Unendlich viele Details und Gegebenheiten im Plot, die möglicherweise noch für einen weiteren Film gereicht hätten. Man wägt sich mehrere male im Klimax des Films, welcher dann aber immer wieder von etwas noch gewaltigerem abgelöst und weitergeführt wird. Da wäre weniger fast mehr gewesen. (Obwohl die Kreatur am Ende noch mal richtig genial ist).
Dennoch ist King of Thorn für mich in der oberen Liga der Mangas anzusiedeln. Im Gegensatz zu vielen anderen Werken des gleichen Genres bekommt man es hier glücklicher Weise mit sehr wenig Kitsch und püppihaftem Getue zu ...tun. (Hach, wie sich das manchmal so schön liest).
Action und Gore sind gut ausgeglichen und auch nicht gerade zimperlich angesetzt. Auf jeden Fall ein Streifen den man sich auch noch öfter mal anschauen kann.
Ausstattung: Sprachen Deutsch und Japanisch beides in Dolby Digital 5.1
Extras: Trailer/Trailershow
(Zappa)