Panama – The Revolution is Heating Up
(EuroVideo)
Der Ex-Marine und sozusagen der Beste seines Fachs, James Becker (Cole „2 Fast 2 Furious“ Hauser) wird ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod seiner Frau von seinem Ex-Boss Stark (Mel „Mad Max“ Gibson) aus seinem Selbstmitleid und Trauertal herausgeholt. Die Schnapsflaschen werden weggelegt, das Trauergewand ausgezogen, schließlich wartet in Panama eine Mission darauf beendet zu werden. Becker soll inmitten der Panama Invasion der USA gegen Diktator Manuel Noriega einem Hubschrauber und Waffendeal durchführen. Dabei gerät er zwischen die Mühlen von Drogenbossen, Militärs, verführerischen Frauen, Profikillern und sonstigen dreckigen Machenschaften. Das in dem Gewirr auch die USA ihre dreckigen Finger im Spiel haben, ist klar. Becker hat alle Hände voll zu tun, will er mit heilem Kopf aus der Nummer und dem schönen Panama rauskommen.
„Panama“ ist die nächste Direct to Video Veröffentlichung in der Mel Gibson mitwirkt. Nach „Force of Nature“ und den noch kommenden „Agent Game“ und „Hot Seat“ die nächste Low Budget Verfilmung des ehemaligen Oscar Gewinners, Kassenmagneten und Top Stars Mel Gibson. Man fragt sich wirklich warum er sich das antut. Vielleicht ist er nach seinen Alkoholexzessen und diversen anderen Eskapaden Pleite und braucht das Geld oder aber er hat einfach auch Bock auf so trashige Nummern. Schließlich war Mad Mel schon seit Beginn seiner Schauspielkarriere eigenwillig. Jedenfalls ist die Idee zu „Panama“ wohl im ersten Corona Winter aufgekommen und gereift. Regisseur Mark „Crank 1 & 2“ Neveldine und Cole Hauser haben die Idee entwickelt und in der für alle schwierigen Zeit weitergesponnen. Schnell haben sie auch Mel Gibson ins Boot geholt, der dann an 3 der 14 Drehtagen zur Verfügung stand. An sich sind Story und die Idee nicht verkehrt, nur viel zu plakativ umgesetzt. Soll heißen, die Figuren triefen nur so vor Klischees, die Frauen sind zu heiß, die Drogendealer zu schmierig und die Dialoge wären sogar in den 80 ́s bescheuert gewesen (Er „Ich nehme das Telefon im Schlafzimmer“, Sie „Du könntest mich im Schlafzimmer nehmen“ Er „Ich nehme dich dann auf der Couch“ [Spoiler: sie treiben es dann auf der Kommode im Schlafzimmer“]). Mel Gibson liefert in seinen kurzen aber wichtigen Auftritten souverän ab, während Cole Hauser insgesamt auf zu cool macht und dabei schon fast einschläfernd wirkt. „Panama“ ist ein Film, der in den 90ern in den Videotheken sicherlich einige Male ausgeliehen worden wäre, im heutigen Zeitalter der Streams und der gelegentlichen Home Video Käufer wohl aber nicht wirklich Beachtung finden wird.
Die Blu-ray Disc hat sauberes Bild und satten Sound. Man kann neben der deutschen Tonspur noch die englische Version anwählen. In dieser kommt der Film tatsächlich etwas besser, da Mel Gibson mit seiner Sprache und Stimme viel rausholt. Die deutsche Synchro und seine hier vergebene deutsche Synchronstimme ist völlig Emotionslos und Blutleer. An Extras gibt es ein paar Trailer.
(Zvonko)