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Shackleton - Verschollen im ewigen EisShackleton - Verschollen im ewigen Eis

(Polyband)

 

Dieses 200-Minuten-Monstrum wurde dereinst für das britische Fernsehen produziert, hätte allerdings keinen Grund, sich vor der großen Leinwand zu fürchten. Allein die epochalen Landschaftsaufnahmen, die Ernest Shackletons Versuch, die Antarktis zu durchqueren, illustrieren, sprengen im Grunde jeden Fernsehbildschirm. Und wenn die Endurance, das Schiff, mit dem der Polarforscher sein Vorhaben in die Tat umsetzen will, im Eis stecken bleibt und Masten und Segel zufrieren, ist dieser Anblick schon ein Bild für die Ewigkeit. Doch nicht allein die imposante Kulisse gereicht Shackleton zur Ehre, der Film erzählt seine Geschichte auch spannend, aber konsequent. Das bedeutet, die üppige Spielzeit wird nicht mit möglichst viel Bombast aufgeblasen, sondern komplett ausgenutzt, um Charaktere und Umstände langsam, aber dafür umso eingängiger zu beschreiben. Das mag dem einen oder anderen zu langatmig sein, doch erst nachdem der Zuschauer dem verzweifelten Kampf Shackletons um die Finanzierung seiner Expedition - speziell vor dem Hintergrund des gerade ausbrechenden Ersten Weltkriegs - beigewohnt und die Besatzung der Endurance näher kennen gelernt hat, entfaltet die spätere Rettungsaktion ihre volle Wirkung. Denn Ernest Shackleton wird keineswegs als der große Held gezeichnet, als den man ihn teilweise vor allem in seiner Heimat verehrt - die Schwächen seiner Titelfigur verschweigt der Film nämlich durchaus nicht. Und doch stellt sich unwillkürlich eine immense Identifikation mit ihr ein, genau wie ein gewisses Verständnis für fragwürdige Taten. Denn letztendlich ist alles, was Shackleton tut, zielführend - zunächst, um die Südpol-Durchquerung zu realisieren und schließlich, um das Überleben seiner Mannschaft zu sichern. Erheblichen Anteil an all dem hat natürlich Hauptdarsteller Kenneth Branagh, der den Polarforscher zu einhundert Prozent überzeugend verkörpert und dem man den verbissenen aber verantwortungsbewussten Shackleton zu jeder Zeit abkauft.

Die Doppel-DVD wird dem Film durchaus gerecht, die Qualität von Bild und Ton (deutsch, englisch) bewegt sich auf hohem Niveau und auch wenn es nur einen Menüpunkt im Bonusmaterial gibt, hat dieser es durchaus in sich, denn das 45-minütige Making of zeichnet die Dreharbeiten hervorragend und hautnah nach und bietet definitiv mehr, als man von einem Fernsehfilm unbedingt erwarten muss.

 

 

 

 

(mosher)


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