Aktuelles Magazin

Totentanz on
Totentanz Magazin bei Facebook

Free PDF 

Aktuell sind 212 Gäste und ein Mitglied online

ManiactsManiacts

(CMV-Laservision)

 

In welche Schublade kann man den seltsam betitelten "Maniacts" denn stecken? Vermutlich in gar keine, die Skurrilität dieser "Bonnie und Clyde"-Version im Irrenhaus sprengt nämlich sämtliche Genre-Konzepte. Dass ist es vielleicht auch, was "Maniacts" gleichzeitig spannend und auch schwer konsumierbar für den Mainstreamer macht. Aber das soll den aufgeschlossenen Filmfan eh nicht kümmern.

Inhaltlich wird der Fokus nach der Festnahme des "Blaublut-Mörders" auf genau zwei Figuren gelegt: Der etwas unbeholfen wirkende Joe Spinelli (eine Hommage an den "Maniac"-Darsteller Joe Spinell), der wegen der Ermordung aller am Tod seiner Mutter Beteiligten in die Nervenklinik kommt, und die agile, aufgeweckte Beth Windsor, die ebenfalls schon mehrere Personen auf dem Gewissen hat. Durch Joes nonkonformes Verhalten, das ihn immer wieder in Schwierigkeiten bringt, lernt er Beth kernen und bald darauf lieben. Gemeinsam ist beiden, dass sie Ausmaße ihrer Taten aufgrund ihres einfachen Gemüts gar nicht begreifen: Fast kindlich erklären sie sich gegenseitig, dass böse Menschen, die ihnen böses wollen, eben dafür büßen müssen - notfalls mit dem Leben.

Bereits die etwa erste Hälfte des in mehrere Kapitel unterteilten Werks sorgt für seltsame Filmerfahrungen: Es werden leichte Komik mit seichter Romanze vermischt, es begeben sich ein paar fast zur Karikatur überzeichnete Nebenfiguren dazu und trotzdem verliert man durch das Pärchen nie den Bezug zur Realität. Der spätere Gefängnisausbruch, dem einige blutige Momente in der Besserungsanstalt vorangehen, markiert die zweite große Überraschung, denn der Film wagt genauso wie seine mittlerweile liebgewonnenen Hauptcharaktere einen Neuanfang. Auch hier werden wieder ein paar sonderliche Elemente geboten, die man nicht deuten muss.

Jeff Fahey und die bereits verstorbene Kellie Waymire sind ein ursympathisches Gespann, die "Maniacts" richtig gut tun. Der Film hat an anderen Stellen nämlich ein wenig mit seiner Independent-Herkunft zu kämpfen, weil einiges sehr nach halbgarer TV-Verfilmung riecht. Insgesamt ist "Maniacts" aber so facettenreich und kurzweilig, dass er jenen empfohlen werden kann, die sich von der wenig zutreffenden Bezeichnung "Slasherkomödie" nicht beirren lassen. Es ist keine richtige Komödie, auch nicht wirklich ein Slasher und erst recht keine Charakterstudie eines Serienmörders. Letzteres funktioniert eh nicht, dafür sind die Protagonisten viel zu herzlich und sympathisch.

Die deutsche DVD gibt's im originalen Vollbild, mit englischer und etwas gewöhnungsbedürftem Stereosound und dazu Originaltrailer und Bildergalerie.

 

(Paule)


Musik News

Movie News