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Tod im Führerbunker - Die wahre Geschichte von Hitlers UntergangTod im Führerbunker - Die wahre Geschichte von Hitlers Untergang

(Polyband)

 

Passend zum Kinostart von Oliver Hirschbiegels Erfolgsfilm Der Untergang beleuchtete Spiegel TV im Jahre 2004 die letzten Tage von Adolf Hitler und seiner direkten Umgebung in einer 80-minütigen Dokumentation.

 

Dabei ist es Regisseur Michael Kloft gelungen, nah am Thema zu bleiben und das Geschehen außerhalb des Betonkolosses - sowohl in Hinblick auf das Kriegsgeschehen als auch was die “Moral” der Zivilbevölkerung anbelangt - weitestgehend nur dann zu thematisieren, wenn es zur Einordnung in das Allgemeinverständnis von Bedeutung ist. Wo sich andere Dokus im gebetsmühlenartigen Wiederholen von hinlänglich bekannten kriegshistorischen Fakten und tausendfach gehörten Moralpredigten ergehen, folgt Tod im Führerbunker seinem selbst gestrickten Roten Faden und erliegt nicht der Versuchung, sich selbst mit dem “aufzuwerten”, was nach der Auffassung zahlreicher Filmemacher offenbar von einer WWII-Doku erwartet wird.

 

Genau hier liegt auch die ganz große Stärke des Materials, denn neben Hitlers Sekretärin Traudl Junge, die nach dem Untergang vollkommen rehabilitiert scheint, berichten auch weitaus streitbarere Zeitzeugen vom Leben im Bunker, darunter auch ein ehemaliger Leibwächter, der seinen damaligen Schützling noch heute konsequent als “Führer” bezeichnet. So fragwürdig die Gestalt als solche sein mag, so authentisch wird dadurch das Gesamtbild der Dokumentation. Wenn (im vollständigen Interview im Bonusmaterial) offen angesprochen wird, dass man bei einem möglichen Attentat sein eigenes Leben ohne nachzudenken für den Führer geopfert hätte, dann wirken auch gleich all die anderen Anekdoten aus dem Bunkerleben, seien es das Verhalten und die Phantastereien von Adolf Hitler oder die Ausschweifungen der restlichen Bunkerbewohner gegen Ende, als offenbar eine endzeitliche Anarchie Einzug hielt, weitaus plastischer und vor allem glaubhafter.

 

Ein Film, der sich mit der Aufarbeitung der Geschehnisse im unmittelbaren Umfeld Adolf Hitlers befasst, kommt sicher nicht ohne Protagonisten aus, die zumindest bis zu einem gewissen Grade moralisch nicht völlig unproblematisch sein können, von daher darf Tod im Führerbunker als Erfolg auf der ganzen Linie bezeichnet werden und gehört definitiv zu den besten weil aufschlussreichsten Dokus aus Polybands Spiegel TV Reihe.

 

Die DVD fügt sich optisch erwartungsgemäß in die Reihe ein, technisch wird der Standard ebenfalls gehalten. Im Bonusmaterial findet sich lediglich das bereits erwähnte Interview, welches mit rund 18 Minuten zwar eine überschaubare Länge aufweist, dafür aber umso interessanter anzusehen ist.

 

(mosher)


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