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Trapped AshesTrapped Ashes

(Koch Media)

 

Auf ihrer Tour durch einen Filmpark wird eine Gruppe von sechs Männern und Frauen von ihrem Führer in ein entlegenes Spukhaus geführt, das seinerzeit Kulisse eines sagenumwobenen Horrorfilms war und in das sich seit den unheimlichen Ereignissen von damals kein Mensch mehr hineintraut. Und tatsächlich – bereits nach wenigen Minuten scheint es wie verhext, und kein Weg nach draußen ist mehr zu finden. So erinnert der Führer an die Handlung des besagten Films, in dem die im Haus Gefangenen Spukgeschichten zum Besten geben mussten, um den Bann zu brechen. Also ist jeder aufgefordert, vom schlimmsten Erlebnis seines Lebens zu berichten…

Was diese Rahmenhandlung angeht, gehört Trapped Ashes nicht unbedingt zur Crème de la Crème des Episodenhorrors, zu wirr und konstruiert mutet das Ganze an. Dennoch wird diese, von Joe Dante (Gremlins) inszenierte, „Wraparound Story“ nie wirklich langweilig. Henry Gibson ist als kleiner Führer durchaus schrullig und dank der zahlreichen Filmzitate – sowohl auf reale als auch auf fiktive Filme bezogen – gibt es genügend Anlass zum Schmunzeln.

Kern des Films sind aber selbstverständlich die vier Geschichten, die von so namhaften Regisseuren wie Ken Russel und Sean S. Cunningham erzählt werden. Den Anfang macht „The Girl with the Golden Breasts“, ein köstlich trashiger Seitenhieb auf den Schönheitswahn, der sicherlich zu den Highlights von Trapped Ashes gehört und der zweifelsohne am ehesten im Gedächtnis haften bleibt. Wo sonst bekommt man schon Blut saugende Brüste in Nahaufnahme geboten? Denn da die Schönheitsoperationen in dieser Episode auf eher unkonventionelle, wenngleich Gewinn maximierende, Art und Weise vonstatten gehen, entwickeln die Titel gebenden sekundären Geschlechtsmerkmale ein alles andere als vegetarisches Eigenleben…

Die zweite Story entführt uns in das ferne Japan, wo ein Touristenpärchen von einem bösen Geist heimgesucht wird. Hier treffen typische Gruselatmosphäre, Surrealismus und Mangaelemente aufeinander. Nicht der absolute Reißer, aber immerhin belohnt „Evil Spirit“ seine Zuschauer gegen Ende mit feinsten Zombie-Ekel-Szenen, die irgendwo zwischen Nekromantik und Hellraiser stehen.

Wie so häufig bei Episodenhorrorfilmen ist auch hier die schwächste Geschichte an vorletzter Stelle angesiedelt. „Stanley’s Girlfriend“ erzählt von einem Regisseur, seinem Kumpel und einer Frau, die schlussendlich zur Femme Fatale für beide Männer werden wird. Irgendwie merkt man dem Plot eine gewisse Ambitioniertheit an, nur fehlt leider der gewisse Kick, denn nicht zuletzt aufgrund des minimalen Ensembles von nur besagten drei Personen fehlt es an allen Ecken und Enden an Rasanz.

Zu guter Letzt findet sich mit „My Twin, the Worm“ eine Episode, die sich qualitativ an der zweiten Geschichte orientiert und damit im gesunden Mittelmaß schwimmt. Inhaltlich widmet man sich der ambivalenten Beziehung eines Menschen, dem ein Bandwurm im Mutterleib Gesellschaft leistete und der nach seiner Geburt nur schwer von seinem „Zwilling“ loslassen kann…

Trapped Ashes bedient und erfüllt also weitestgehend die Erwartungen der üblichen Geschichten aus der Gruft-Klientel und macht dabei gar keine so schlechte Figur. Bahnbrechende Neuerungen oder gar das eine oder andere Genre-Highlight bleiben dabei freilich aus, wobei allerdings der ersten Episode schon aufgrund ihrer Thematik ein gewisser Must-See-Anspruch nicht vollends abgesprochen werden kann.

Die Koch Media DVD kann ebenfalls als gelungen bezeichnet werden, Bild und vor allem Ton gehen voll in Ordnung und neben den üblichen Extras wie Trailer und Trailershow gibt es noch ein umfangreiches Making Of.

 

(mosher)


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