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To Catch A Virgin GhostTo Catch A Virgin Ghost

(I-On New Media)

 

Hier hat sich der leicht trashige Anhang von koreanischer Filmkost mal wieder so richtig ausgezahlt, denn so ein wildes Ding wie "To Catch A Virgin Ghost" bekommt man selten. Man kann ihn ebenso wenig wie "The Happiness Of The Katakuris", zu dem er inhaltliche Ähnlichkeiten pflegt, in eine Schublade stecken, denn es treffen Gangster-Movie und leichte, aber schwarze Komödie auf Horror-Persiflage, ohne eines der Genres komplett auszureizen. Eins ist er aber durchgängig: sehr leichtgängig, unterhaltsam, zum Schmunzeln anregend und mitunter derb böse. Denn die Wohngemeinschaft, die einen flüchtenden Gangster aufnimmt, welcher seinem hochwertige Diamanten gestohlen hat, hat es faustdick hinter den Ohren. Nachdem der Bösewicht versehentlich den Löffel abgibt, gerät das scheinbar einfache Leben der Bauern gehörig aus den Fugen, denn einer der wertvollen Steine wird entdeckt. Schwuppdiwupp wird der gar nicht so tote Dieb eingemauert (notfalls bekommt er eben die Schaufel drübergezogen), um mit dem funkelnden Steinchen die eigene Portokasse aufzubessern. Leider taucht die Leiche immer wieder auf und versucht somit neue Probleme ...

Klingt nach krasser, kaltherziger Gewalt, ist aber letztlich so herzlich inszeniert, dass man als Zuschauer kaum glauben kann, dass in diesem Film wirklich jemand zu Schaden kommt, auch wenn es morbide Szenen en masse gibt, die durchweg vom schauspielerischen Gejuxe entschärft werden. Weitere Action steht ins Haus als eine vierköpfige Gangstertruppe auf der Suche nach dem Entlaufenen in der Einöde halt macht und die "harmlosen" Bauern tyrannisiert. So richtig kann man auch gegen die Eindringlinge keine Position beziehen, geben sie sich doch mit allerlei Tölpelhaftigkeit und Blödsinn der Lächerlichkeit preis, wenn sie nicht grad Schläge austeilen. Richtig brutal wird es eigentlich auch nie, Kalauer bleiben aber ebenfalls aus. Das verschafft "To Catch A Virgin Ghost" die nötige Balance, die immer wieder überraschende Wendungen beschert bekommt.

Denn wo bekommt man schon mal einen Geist zu sehen, der eigentlich ganz harmlos ist, die Wunden seines Gegenübers liebevoll versorgt und dafür mit Schmeicheleien über seine Schönheit belohnt wird? Es gibt viele Szenen, an die ich mich gern zurückerinnern werde, wobei mir besonders jene zusagen, in der die unscheinbaren Hausbewohner ihren schlechten Angewohnheiten freien Lauf lassen - mehr sei nicht verraten. Regisseur Jeong-won Shin bietet dem Fan asiatischer Filme genügend Elemente mit Wiedererkennungswert und eine spannende, den Klischees trotzende Verfilmung, die man nicht verpassen sollte. Aber Vorsicht: Nichts ist hier wirklich ernst gemeint!

 

Etwas mehr Schärfe hätte dem Bild noch gut getan, man wird aber damit durchaus zufrieden gestellt. Der deutsche Ton ist in Dolby Digital 5.1 gehalten und muss sich erst entfalten, bevor die klanglich saubere Action auch Surround-technisch auftrumpfen kann. Dann wird eine gute Geräuschkulisse geboten, die dem Komödien-Horror gerecht wird.

Fast 50 Minuten an Bonusmaterial plus eine Trailershow liegen der DVD noch bei. Als filmbezogene Extras darf man sich über ein Making Of, Interviews, ein Musikvideo und einiges mehr freuen, was natürlich alles deutsch untertitelbar ist.

 

(Paule)


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