Aktuelles Magazin

Totentanz on
Totentanz Magazin bei Facebook

Free PDF 

Aktuell sind 548 Gäste und keine Mitglieder online

The HeirloomThe Heirloom

(I-On New Media)

 

Architekt James erbt ein leer stehendes Familienanwesen. Die Freude über das ausladende Gemäuer ist aber nur von kurzer Dauer, denn unheimliche Geräusche bereiten schlaflose Nächte. Als James Freunde sich des Nachts auch noch seltsam benehmen und wie von Geisterhand durch die Flure schleichen, es sogar zu einem Todesfall kommt, macht er sich auf die Suche nach der düsteren Geschichte, die zu diesem Fluch hätte führen können.

Zwar dreht sich "The Heirloom" irgendwie auch um kleine Kinder, die einen grausigen Fluch entfesseln, aber ganz sicher ist es nicht der übliche Einheitsbrei aus japanischen Geistervisionen von 6 bis 10jährigen Gören, der hier angeboten wird. Mit dem großen, alten Haus, welches verwinkelte, dunkle Zimmer en masse besitzt, bietet sich nicht nur ein grusliges, vielversprechendes Set, es wird zusätzlich auch ein wenig europäisch in der Inszenierung. Natürlich lässt der kulturelle Ritus, der für den gesamten Wahnsinn verantwortlich ist und einiges an Aufmerksamkeit vom Zuschauer abverlangt, nicht lange auf sich warten, aber irgendwie fühlt man sich als Horror-Fan im großen Spukschloss doch schneller heimisch als sonst. Es liegt unter anderem daran, dass "The Heirloom" sowohl in der Auswahl des Drehortes als auch in der Erzählweise dem wilden Großstadttreiben ebenso abschwört wie allzu sehr abergläubischen Bettgeschichten, mit denen beispielsweise die Thailänder gern ihre Filme aufpeppen. Diese gute Balance setzt sich im weiteren Handlungsverlauf fort, der später zwar tragische Züge bekommt, dafür aber stets spannend bleibt. Um so viel bereits zu verraten: Das weitläufige Familienerbstück, welches vom Architekten und seiner baldigen Frau bewohnt wird, zieht immer wieder Bekannte dort hin, die sich wie von Geisterhand gezogen in einem Trance artigen Zustand im Anwesen verlaufen. Kurzzeitig schaltet sich auch die Polizei an, aber auch diese kann das künstlerische Gesamtbildnis nicht stören, denn alsbald wartet eine blutige Abreibung auf den Störenfried der Erzählung.

Im Mittelteil baut "The Heirloom" zwar ein wenig ab, weil man das Gefühl hat, die von der Decke Baumelnden würden von nun an die Höhepunkte des Filmes bestimmen, aber es wird noch einmal richtig atmosphärisch. Die Musik bauscht dabei angenehm auf, der Grundtenor von Film und Score ist unheimlich, aber auch ein wenig lethargisch, ohne dass man als Zuschauer schläfrig werden wird, und ein nervöses Klanggemisch mit Schrei- und Klagegeräuschen lässt leichtes Kribbeln verspüren. Als Kritikpunkt mag man ansehen, dass hier dann auch der Stil über die Substanz zu gewinnen scheint, wenn das aber gelungen wie hier geschieht, kann man ein paar Abstriche in der Handlung gern hinnehmen.

Das Steelbook mit schick designten Motiv (gilt ebenfalls für die Menus) nimmt bereits die grünliche, düstere Farbgebung des Bildes im anamorphen Format vorweg. Dieses erbringt trotzdem eine beachtliche Leistung, ist angenehm scharf und kommt ohne Ausfälle aus. Der DD5.1-Ton (Deutsch oder Taiwanesisch) kann deutsch untertitelt werden und bringt die richtige, wenn auch nicht überwältigende Mischung an Klangeffekten und Umgebungsgeräuschen mit sich. Zusätzlich ist die DVD mit einem Making Of (23 Min.), kurzen Deleted Scenes und einiger Trailer ausgestattet.

 

(Paule)


Musik News

Movie News