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Suicide CircleSuicide Circle

(I-On New Media)

 

Die Polizei steht vor einem Mysterium: 54 junge Mädchen schmeißen sich kollektiv in der U-Bahn vor den Schnellzug und nehmen sich damit gleichzeitig das Leben. Doch der Massensuizid will nicht stoppen, schon bald sind die nächsten Fälle publik. Steckt dahinter eine Sekte, ein kranker Plan oder ist es schlicht Mord?

 

Sowas kann nur von den verrückten Japanern kommen! Wenn sich der Regisseur schon als Perverser beschreibt, dann ist klar, dass sein Film nichts für zarte Gemüter ist. Die Verbindung zum zitierten "Battle Royale" folgt gleich zu Beginn, wenn sich 54 Schülerinnen Händchen haltend vor einen Schnellzug werfen und dem Zuschauer das Blut um die Ohren spritzt. Ein Fest für Splatterfreunde, das leider nicht mehr so brachial, aber zumindest noch ein paar Mal wiederholt wird. Die Polizei ist ratlos in ihren Ermittlungen - zu Recht: Der Massensuizid ist nicht ergründbar, weil er scheinbar eine Spontanhandlung ist, für die es keinen greifbaren Grund gibt. Beeindruckend ist hierbei die zweite größere Splatterszene, bei der sich mehrere Schüler vom Dach ihres Schulgebäudes stürzen. Die scheinbaren normalen Teens sind von der den Geschehnissen so ergriffen, dass sie sich gegenseitig damit aufheizen, ein Spiel daraus machen, bis sie plötzlich mit erschreckender Gleichgültigkeit den Schritt über die Dachkante wagen. Wie für blutige Thriller aus Japan üblich entwickelt sich die Geschichte anhand der Ermittlungsarbeiten der Cops, die persönlich in die Vorgänge reingezogen werden, aber immer wieder auf Mithilfe Unbekannter, meist junger Personen angewiesen sind.

 

Bis "Suicide Circle" dann (pseudo-)intellektuelle Pfade einschlägt, die mich wenig zufrieden stellen, weil die Geschichte nun mehr wie ein Flickwerk erscheint. Sowenig wie der Zuschauer weiß, welche Richtung denn als Nächstes verfolgt wird, weiß es auch der Film selbst, der zuerst eine Gruppe Cyberpunks verantwortlich macht, dann im Internet weitersucht und letztlich keine richtige Antwort drauf gibt. So wird es weniger und weniger greifbar, was da geschieht, was schade ist, denn man glaubt mit dem philosophisch gehaltenen Schluss, hier fehlte einfach die Idee, wie man das alles noch rational erklären könnte. Trotzdem ein in vielen Szenen verstörender, auch provokanter Film, der nur ein etwas gradlinigeres, klareres Konzept hätte vertragen können, um mehr Zuschauer anzusprechen. Vielleicht klappt's ja mit Teil 2 und 3, die bereits in Vorbereitung sind und "back to back" gedreht werden sollen.

 

Ob man zur deutschen DVD im Pappschuber greifen soll? Sie ist als Kauf-DVD ungeschnitten, hat zwei Interviews zu bieten, Bild (1.78:1, nicht anamorph, grünstichig und nicht sehr scharf) und Ton (Deutsch DD5.1 und Japanisch DD2.0, beides zurückhaltend) bleiben aber hinter den Erwartungen zurück.

 

(Paule)


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