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witching/bitchingWitching & Bitching

(Splendid)

 

Ein skurriler Überfall auf ein Juweliergeschäft am helllichten Tag mitten in Madrid. Die Protagonisten sind verkleidet, wie die beliebten Pantomimen und Gaukler in spanischen Innenstädten. Der Kopf der Bande ist der silbergefärbte Jesus Darsteller. Seine bunt zusammengewürfelte Entourage besteht aus Gangstern in beispielsweise Spongebob oder Plastiksoldatenkostümen sowie seinem etwa 10 jährigen Sohnemannes. Die perfekte Verkleidung also um nach gelungenem Überfall im Brei der Touristen und anderen Strassenschauspielern unterzutauchen. Dummerweise läuft der Überfall nicht ganz wie geplant und der silberne Jesus ist zusammen mit seinem grünen Plastiksoldaten in einem gekidnappten Taxi auf der Flucht vor der Polizei und seiner krakelenden (H)Ex-frau auf dem Weg nach Frankreich. Auf der Flucht vor Polizei und seiner geehelichten meckernden (H)Ex, geraten die Mannen in die Fänge eines wahren weiblichen Hexenkultes, der in den Flüchtigen, die Protagonisten einer alten Prophezeiung sehen. Jetzt geht es für die Männer nicht nur darum dem weiblichen gemecker und gezeter zu entfliehen, sondern um das nackte überleben (hahaha).

 

Regisseur Alex de la Iglesia mag es skurril, abgedreht, surreal und schreckt auch nicht vor gewaltigen und auch gewalttätigen Bildern zurück. Das hat er unteranderem mit „Perdita Durango“ oder auch sehr gut in „Mad Circus“ unter Beweis gestellt. Gerade letztgenannter ist ein optisch abgedrehtes und stellenweise schön ausuferndes Manifest. Sein neuestes Werk „Bitching & Witching“ steht dem in nichts nach, wobei man den Film sehr gut in zwei Abschnitte teilen kann. Die erste Hälfte ist herrlich bekloppt und der darin verbratene Trashtalk reicht eigentlich für mindestens zwei Abendfüllende Filme. Der zweite Abschnitt wird getragen vom Hexenthema und dem Kampf der Männer gegen diese. Auch hier schafft er es dumme Sprüche und trashige Dialoge in die Kampfhandlungen einzubauen. Zweiter Abschnitt des Filmes fällt nicht zwingend Temporeicher aber dafür blutiger und krachender aus als die erste Hälfte des Films. Wie auch bei „Mad Circus“ arbeitet der spanische Regisseur mit (jedenfalls für mich) frischen und unverbrauchten Gesichtern. Spannung ist fehl am Platz, dafür gibt’s Tempo und Witz in Hülle und Fülle und darüber hinaus natürlich skurrile wie absurde Gestalten und Figuren sowie starke und zuweilen beeindruckende Bilder. Kurz um, sehr gute und starke Unterhaltung und wieder einmal der Beweis, dass der europäische Film gute Geschichten erzählt und sich in seinem Einfallsreichtum vor Hollywood mit Sicherheit nicht verstecken muss.

 

Splendid schmeißt „Bitching & Witching“ unter anderem uncut als Blu-ray mit scharfem Bild und sauberem DTS HD Master Audio 5.1 Sound in Deutsch und spanisch auf den Markt. Im Bonussektor finden sich neben den obligatorischen Trailern noch drei kurze Features zur Geschichte, dem Überfall und über die Darsteller.

 

(Zvonko)


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