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TeoremaTeorema

(cmv Laservision)

 

Zu einer  reichen, spießbürgerlichen Familie in Mailand kommt ein Besucher. Der junge Mann (Terence „Star Wars: Episode 1“ Stamp) wird das Leben aller Bewohner des großen Anwesens verändern. Die Familie (Eltern, Sohn und Tochter) und das Hausmädchen verfallen dem fremden „Erlöser“ auf unterschiedliche Weise. Obwohl der gut aussehende Typ sehr freundlich und zurückhaltend auftritt fühlen sich die Menschen in seiner Umgebung geradezu hingebungsvoll von ihm angezogen. Er schläft mit allen (!) genannten Personen und verändert dadurch den Sinn ihrer Existenz, ihr ganzes Sein. Als der „Messias“ eines Tages plötzlich abreist, vertreibt sich die Mutter Lucia von nun an die Zeit damit junge Typen aufzureißen und mit ihnen zu schlafen. Sohnemann Pietro fühlt sich nun als Künstler und fertigt abstrakte Malereien an. Er verlässt sein steifes, distanziertes Elternhaus und gibt sich der Kunst hin. Die Haushälterin Emilia geht ins Nachbardorf und wird dort, auf einer Bank sitzend, zu einer Heilerin, einer Seherin. Einmal schwebt sie sogar über dem Haus in der Luft. Tochter Odetta legt sich geradezu katatonisch ins Bett und verweigert sich dem Erwachsenwerden und Vater Paolo verschenkt seinen Besitz und rennt nackisch durch die Gegend. Der Fremde hat also auf irgendeine Art die starren, vor sich hin wegetierenden Reichen wieder zum Leben erweckt bzw. ihnen einen Sinn oder Zweck gegeben…

 

Erwartet hier bloß keinen einfachen, leicht zu verstehenden Film. Sowas gab es vom 1975 ermordeten Regisseur Pier Paolo Pasolini (unvergessen für sein Meisterwerk „Die 120 Tage von Sodom“, denn Tom Angelripper passend mal zum vielleicht grausamsten Film aller Zeiten erkor) ja nie zu sehen. „Teorema“ hat der Italiener 1968 gedreht und mit Terence Stamp konnte er damals einen jungen, internationalen Akteur anheuern. Der Film ist sehr gesellschaftskritisch, symbolisch, wagemutig und verwirrend. Ich weiß selber nicht ob ich alles begriffen habe was Pasolini uns mit dem Streifen sagen wollte. Definitiv ein Werk für Leute die gerne schwere Kost konsumieren und sich fernab von Hollywood für eher Arthouse mäßige Unterhaltung begeistern können.

 

Die Limited Collectors Edition DVD kommt in dicker Hartbox mit Samt Ausstattung und Leder Optik. Das Bild ist sehr ordentlich für das Alter und der D/I Ton in DD 2.0 auch. Neben der Film Disc gibt es noch einen Bonus Silberling mit interessanter Pasolini Doku in der sogar sein mutmaßlicher Mörder zu Wort kommt. Dazu noch eine weitere Doku über Straßen Kids und Gangs Italiens und ein feines Booklet. Top ausgestattet, wie von cmv Laservision gewohnt!

 

(Arno)


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