Gruesome - Silent Echoes

(Relapse Records)   

Chuck Schuldiner wirft auch noch mittlerweile über zwei Jahrzehnte nach seinem Ableben einen Schatten über die Metalwelt. Die Musik von Death gibt mittlerweile etliche Live-Tribute-Acts (am bekanntesten wohl die aus ehemaligen Death-Musikern bestehenden Death To All) Nährboden für ganze Touren. Auch etliche jüngere Bands (allen voran Obscura und Skeletal Remains) und eben auch GRUESOME, ließen oder lassen sich stark vom Schaffen des Amerikaners beeinflussen. Mit „Silent Echoes“ veröffentlichen GRUESOME, um Exhumeds Matt Harvey, ihr drittes Studioalbum. Waren schon die beiden Vorgänger stilistisch an das Frühwerk von Death angelehnt, orientiert sich „Silent Echoes“ nun stark an „Human“.
Das bedeutet für die Musik des Quartetts, dass das Material wesentlich variantenreicher und virtuoser ausgefallen ist, als noch auf den beiden Vorgängern. Songs wie „A Darkened Window“ oder das Instrumental „Voice Within The Void (Astral Oceans)“ replizieren nahezu perfekt die Tempowechsel und Ausbrüche, die die Vorlage so groß gemacht haben. Daneben fügt „Frailty“ noch einen ordentlichen Schuss Melodik und der Titeltrack eine Portion Härte hinzu. Wenngleich alle Lieder verspielt und vertrackt daherkommen, vergessen GRUESOME dabei nie die Wichtigkeit eines guten Refrains. Auch wenn diese im Vergleich zu den restlichen Elemente recht simpel gehalten sind, bleiben sie hängen - wie auf „Human“ eben.

Auch vergleichbar mit der Vorlage ist die Gesamtlänge des Werkes, welches nur ein wenig länger als eine halbe Stunde ist. Doch dann ist auch alles gesagt und getan. Ein wirkliches Bedürfnis nach „mehr“ gibt es nicht. Dafür bieten die einzelnen Songs in sich schon genug Inhalt. Wie in Deaths Blaupause gibt es hier sehr viel zu entdecken und zu erfassen. Ist das Album essentiell? Auf gar keinen Fall. Interpretieren und replizieren GRUESOME Deaths Großtaten würdevoll und ansprechend? Ganz klar!

(Manuel)

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