Lower 13 – Embrace The Unknown

Pure Steel Records

Für ein Label wie Pure Steel fabrizieren LOWER 13 aus dem Raum Cleveland ungewohnt moderne Klänge. Das Trio mischt auf dem vierten Album „Embrace The Unknown“ Prog, Death, Thrash in meistens moderner Spielweise zu einem eigentlich recht interessanten Gebräu, das mich beim Reinhören in das Album direkt neugierig gemacht hat. Überwiegend gibt es cleane Vocals zu hören, während Growls nur vereinzelt eingesetzt werden und erfreulicherweise nicht im ständigen Wechsel zu hören sind. Die cleanen Vocals erinnern mich im Übrigen stark an die leider aufgelösten Spellcaster, sind meistens recht getragen und manchmal bin ich sogar geneigt, in Richtung Emo zu denken. Die Songtitel sprechen eine ähnliche Sprache (Darker Days Ahead; Last Of Your Kind; Self Sabotage) und lassen beim Hören eher dunkle und depressive Bilder entstehen. Somit sitzen LOWER 13 zwischen den Stühlen für Fans von diversen modernen Metal Bands auf der einen Seite und Bands wie evtl. Nevermore oder Communic auf der anderen Seite. Eine ordentliche Affinität zu zeitgemäßen Arrangements und Melodien sollte man aber schon mitbringen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Mischung einen kumulativen Effekt hat, oder ob beide Seiten nichts damit anfangen können. Musikalisch hat man auch das eine oder andere klassische (Thrash/Death) Riff am Start und reitet glücklicher weise nicht ständig auf Single-Note Riffs herum. Die ständig (sorry für diesen Ausdruck) jammernde Melodieführung ist allerdings auf Dauer nicht meine Baustelle, ebenso wie die ständig verschleppte Rhythmik, welche den Songs regelmäßig ihren Drive raubt. Wenn die Band mal etwas länger direkt nach vorne spielt, wie in „Our Collapse“, lockert es das Gesamtbild gut auf, das passiert (mir) aber leider zu selten. Freunde moderner Klänge sollten unbedingt mal ein Ohr riskieren, gut möglich dass hier das Album abgefeiert wird. Meine anfängliche Neugier wurde allerdings recht rasch ausgebremst.

(Schnuller)

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