BLIGHTED EYE - Agony's Bespoke
(Beyond The Top Records)
Das full-length Debüt "Agony's Bespoke", der US-Melo Black/Deather BLIGHTED EYE, bietet atmosphärisch-progressiven und immersiven blackened Death Metal, der stark vom australischen Film "Nightingale" aus dem Jahr 2018 inspiriert wurde. BLIGHTED EYE 1.0 muss daher klar als Konzeptalbum gewertet werden, was den relativ gleichförmigen Flow erklären würde, der das komplette Album wie ein roter Faden durchzieht. Das 2019 gegründete Quartett aus Seattle, Washington legt eine starke Gewichtung auf Kurzweil, Ernsthaftigkeit, sowie Authentizität und setzt seine vielschichtigen Timbres und Gesangsstile zielgenau ein. Die doomige Grundstimmung, die sludgigen Gesangsperformances, die episch-sinnlichen Bridges und die melodiösen Gitarrenpassagen, konterkarieren immer wieder mit lauten, ungestümen und voluminösen Zwischenspielen, begleitet von John Devos derben Blastbeat-Gewittern. BLIGHTED EYE lassen den musikalischen Himmel nach den wuchtigeren Sequenzen, aber stetig wieder aufklaren.
Während die Jungs schon mal mit Vocaldoubling arbeiten, geht Kyle Chapmans oftmals langgezogener, heller bis häretisch-gutturaler Gesang häufig in barbarisch dunkles Todesgegrunze über. Zeitweise, wenn auch selten, kommt sogar dem Classic-Rock nahestehender Klargesang zum Tragen oder es wird schon mal die ketzerische Black Metal Kotztüte ausgepackt. Die feinen, melodischen Parts und die bärenstarken, teils regelrecht sphärischen Gitarrensoli von Kyle Chapman, sowie Christopher Jones erfahren tatkräftige Unterstützung von Ben Gassmans präsentem und pushendem Bassspiel. Dabei wechseln BLIGHTED EYE, ohne die technische Seite künstlich oder omnipräsent in den Vordergrund rücken zu wollen, geschickt von intensiv herausgearbeiteten, schleppenden Passagen bis hin zu wuchtigen Doublebass-Attacken.
"Agony's Bespoke" ist ein komplexes Werk mit hoher musikalischer Dichte geworden, dessen neun Tracks (wenn man das Interludium "Nightingale" mitzählt) über weite Passagen zugänglich gehalten wurden. Das Progressive dient hierbei zumeist der atmosphärischen Untermalung des durchgehend düster und dystopisch gehaltenen Spannungsbogens. Musikalisch erinnert mich das erste Vollwerk der Amis an die Frühwerke von OPETH. Produziert, abgemischt und gemastert wurde das 61:04 Minuten walzende "Agony's Bespoke" von Alex Sedin im Ghostalgy Prods Studio. Die Band sagt über "Agony's Bespoke": „Das Album beleuchtet die transformative Kraft von Gewalt und die ultimative Sinnlosigkeit von Rache und versucht, die dauerhaften emotionalen und psychologischen Auswirkungen von Traumata zu erforschen.“
(Janko)
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https://blightedeye.bandcamp.com/track/in-enmity-2
Checkt die aktuellen BLIGHTED EYE Videos hier an:
In Enmity:
Howls from Beyond the Mist:
A Reverent Stillness: