Icon of Sin - Legends

(Frontiers)

Bald zweieinhalb Jahre ist es her, dass Icon of Sin mit Ihrem Debut rausgekommen sind. Damals waren Frontiers Records auf den Dickinson-Imitator Raphael Mendes aufmerksam geworden, der in Youtube-Videos mit seiner frappierenden Ähnlichkeit zum Gesang des Maiden-Frontmanns zu einiger Bekanntheit gekommen war, stellten ihm Musiker zur Seite und schrieben ihm Songs auf den Leib. Nicht unbedingt ein Traumstart für eine Band, aber das Ergebnis war damals schon ziemlich beeindruckend und wurde sehr positiv aufgenommen: Die Platte klang äußerst professionell, überzeugte mit einer so noch nicht gehörten Ähnlichkeit zu Maiden und ging doch eigene Wege. Jetzt also haben die Brasilianer den Nachfolger am Start und es stellt sich die Frage, ob die Band auch auf längere Sicht überzeugen kann, wenn sich der Überraschungseffekt im Hinblick auf die Ähnlichkeit zwischen Mendes und Dickinson ein wenig verbraucht hat. Und die Antwort ist: Ja, sie kann. Und wie sie das kann! Legends ist nicht nur ein würdiger Nachfolger des selbstbetitelten Debuts, sondern stellt noch mal eine echte Steigerung dar. Zehn extrem eingängige Songs gibt es zu hören, die gegenüber dem Vorgänger noch einmal deutlich an Farbe und an Tiefe gewonnen haben, die zum Teil richtig episch geworden sind und auch wissen, wie sie für Gänsehaut sorgen („The Scarlet Gospels“, „In the Mouth of Madness“, !). Es ist kaum zu glauben, wie viele geile Ideen auf dieser Platte untergekommen sind, alles wirkt durchdacht und mit Gespür für den richtigen Effekt eingesetzt. Dabei überzeugt nicht nur Mendes mit wunderbaren Gesangslinien, auch was die Gitarrenfraktion so aus dem Hut zaubert, wirkt spielerisch extrem gekonnt und vielseitig. Dieses Album beinhaltet 80er-inspirierten, epischen Heavy Metal in Perfektion und ist ein richtiger Glücklichmacher nicht nur für Maiden-Fans. Icon of Sin sind schon jetzt viel zu gut für einen Geheimtipp!

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(Torsten)