NIGHTMARER - Deformity Adrift
(Vendetta Records and Total Dissonance Worship)
Schieres Durcheinander oder geordnetes Chaos? Das zweite Vollwerk "Deformity Adrift", der 2014 gegründeten Progressive Extreme Metaller NIGHTMARER, ist ein unersättlicher Weltenfresser. Alleine schon die Tatsache, dass der von Dissonanzen überlagerte, teils regelrecht stoische Technical Post Death Metal des Fünfer-Kollektivs so dermaßen dogmatisch, böse und authentisch klingt, spricht eindeutig für die Alb-Traumfänger aus Portland und Berlin. Die häufigen, teils unerwarteten Richtungswechsel unterstreichen das bedrohliche Feeling, das einem bei der avantgardistischen Symbiose aus Death, Doom, Industrial und Black Metal, tief in die Glieder fährt. "Deformity Adrift" ist die musikalische Ausgeburt des Terrors!
Den Einstieg macht das derbe "Brutalist Imperator". Wie es der Titel bereits vermuten lässt, ist das der extremste Song des Albums. Hier kommen Paul Seidels hämmerndes Schlagwerk, Simon Hawemanns und Keith Merrows statisch aufgeladenes, sphärisches Gitarrenwerk, Brendan Sloans niederfrequenter Fourstringer, sowie John Colletts finsteres, gutturales Deathgrowling besonders tight zur Geltung. Weiter geht es mit der, nicht minder intensiven soundtechnischen Dichte zu "Baptismal Tomb". Eine Nummer, bei der NIGHTMARER schon mal in jazzig anmutende Gefilde abdriften. Direkt gefolgt von der psychedelischen bis psychopathisch-divergenten Kakofonie "Throe of Illicit Withdrawal". Klammert man das darauffolgende Interludium "Tooms", sowie das Zwischenspiel "Endstadium" aus, kommt man auf sieben vollwertige, in eine beängstigende, verstörende und alarmierende Soundkulisse getauchte Kompositionen, welche den Sand in 31:47 Minuten durchs Stundenglas sickern lassen. Wie zersplitterndes Spiegelglas prasselt die toxische Dissonanz der fünften, neurotischen, beinahe statischen Avantgarde/Post Doom Komposition "Suffering Beyond Death" auf das potenzielle Auditorium hernieder. Mit "Taufbefehl", meinem Fave des Albums, hat die Deutsch Amerikanische Freundschaft ein machtvolles Epos geschaffen, das seine Bahnen in einer immensen energetischen Totengräberdynamik zieht. Mit dem nachfolgenden "Hammer of Desolation" unterstreichen NIGHTMARER einmal mehr ihre bedrohliche Ader. Ein Track, der stark von der drohenden Gefahr eines Atomkriegs inspiriert wurde. Den Abschlusssong markiert das grobschlächtige und abgrundtief böse "Obliterated Shrine", das in seiner Missgunst gnadenlos schizophrenisch rüberkommt. "Deformity Adrift" is "Total Dissonance Worship"!!!
(Janko)
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Checkt die audiovisuellen Albträume hier an:
Taufbefehl:
Throe Of Illicit Withdrawal:
Brutalist Imperator:
Hammer of Desolation:
Brutalist Imperator: