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Anthrax – For All Kings Anthrax – For All Kings (Hail or Kill Review)

(Nuclear Blast)

 

Fünfunddreißig Jahre sind die New Yorker jetzt schon im Geschäft und legen mit For All Kings ihr nunmehr elftes Studioalbum vor. Nach der Rückkehr mit Worship Musik ist dies das zweite Album der neuen Ära, und es ist so etwas wie eine modernisierte, aber auch konsequent zu Ende geführte Version dessen, wofür Anthrax immer standen: Eingängige, energiegeladene Songs mit prägnanten Riffs, starken Gesangsmelodien und, ganz nebenbei, intelligenten politischen Statements.

Dabei machen es Anthrax dem Hörer weniger leicht als früher, denn sie sind deutlich komplexer geworden: Verschachtelte Riffs, völlig abgefahrene, schwindelerregende Soli (der neue Lead-Gitarrist Jon Donais macht wirklich einen exzellenten Job), Soundspielereien, und hin und wieder findet man auch mal ruhigere Sequenzen, die der Dramaturgie des Albums richtig gut tun. Ausfälle sind kaum zu beklagen, dagegen kann man gleich mehrere Höhepunkte nennen: „Blood Eagle Wings“ mit seinem atmosphärischen, unter die Haut gehenden Refrain; „Defend Avenge“ mit seinem komplizierten Riffing und seinem geshouteten Refrain in „I Am the Law“-Manier, der live mit Sicherheit richtig gut funktionieren wird; „Suzerain“, das mit seinen Stakkato-Riffs ein echter Killer ist; „All of them Thieves“ mit seinen hervorragenden Gesangs-Linien; und schließlich das grimmige „Zero Tolerance“, das noch einmal mächtig Fahrt aufnimmt und das Album mit einem wahren Paukenschlag beendet.

Dieses aggressive, kompromißlose, abwechslungsreiche, komplexe und dabei immer eingängige Album hat mich komplett aus den Schuhen gehauen: Es ist ein Musterbeispiel dafür, wie gekonnt, vielseitig und kompakt Thrash-Metal klingen kann. Anthrax bringen all das, was diese Band jemals ausgemacht hat, auf den Punkt und führen es zugleich zu seinen Grenzen und darüber hinaus. Für mich ist For All Kings das Meisterwerk einer gereiften Band, man könnte auch sagen: die Quintessenz von Anthrax. Klarer kann ein „Hail“ nicht ausfallen!

 

(Torsten)

 

Meine Berührungspunkte mit Anthrax beschränken sich etwa auf die gleiche Menge, wie meine Berührungspunkte mit Pferden. Ich erkenne welche, wenn ich sie sehe. Anfassen oder gar reiten muss ich sie aber nicht unbedingt und in den Hof stellen muss ich mir auch keines, haha! Deshalb bin ich natürlich so ziemlich der schlechteste Kandidat für das HAIL or KILL mit der neuen Anthrax-Langrille. Oder vielleicht der Beste, weil ich recht neutral an die Scheibe heran gehe? Schauen wir mal... Mit dem überflüssigen Intro und dem highlightlosen Opener „You Gotta Believe“ können mich die Amis schonmal nicht für sich gewinnen. Das melodische „Monsters At The End“ klingt dafür aber richtig geil! „Breathing Lightning“ auch.

„Suzerain“, „Evil Twin“ und „Blood Eagle Wings“ gehen ebenfalls noch richtig gut ins Ohr und vereinen starke Thrash-Riffs mit xxxx Melodien in nahezu perfekter Manier. „Defend Avenge“, „All Of Them Thieves“ „Zero Tolerance“, die Torsten so stark findet, hauen mich nicht so richtig vom Hocker. Etliche andere Nummern zwischendrin auch. Der teils mit extrem viel Hall hinterlegte Gesang von Belladonna stört mich sogar auf Dauer. Trotzdem ist „For All Kings“ ein gelungenes Thrash-Album geworden, das auch von mir das Prädikat HAIL bekommt. Wenn auch nicht ganz so euphorisch, wie bei Torsten.

 

(Michael)

 

Ich bezeichne mich eher als Fan der ganz frühen ANTHRAX, die großen Zeiten Ende de 80er fand ich zumindest unterhaltsam und für die Bush-Phase habe ich mich schlicht und ergreifend nicht interessiert. Ein paar einzelne Songs habe ich allerdings mitbekommen und bin aber über die veränderte musikalische Ausrichtung im Bilde. Das sind eigentlich gute Voraussetzungen sich nach locker 20 Jahren Anthrax-Abstinenz neutral mit „For All Kings“ auseinanderzusetzen.

Vor den Kopf gestoßen hat mich auf „For All Kings“ nichts. Das Album klingt erwartungsgemäß nach einer Mischung aus relativ zeitgemäßen Heavy Metal mit thrashigen Stakkato-Riffing, sowie einigen Reminiszenzen an die ganz alten Zeiten. Es klingt aber auch überraschend spontan und locker und versucht nicht mit Gewalt alte und neue Trademarks aufzuwärmen. Dabei macht besonders Joey Belladonna eine gute Figur, der zum einen extrem gut bei Stimme ist und den man scheinbar keine Vorgaben gemacht hat und völlig frei agieren lässt. Die Kombination mit tollen Gesangslinien über Songs wie „All Of Them Thieves“ und „Suzerain“, die eher die neue Ausrichtung von ANTHRAX wiederspiegeln, sind echt stark.

Uptempo Songs wie „You Gotta Believe“ und „Evil Twin“, sowie der schnelle Rausschmeißer „Zero Tolerance“ stellen den Headbanger zufrieden und zeigen das ANTHRAX das klassische Riffing nicht verlernt haben. Die beiden großen Gewinner auf „For All Kings“ sind bei mir allerdings die beiden Songs, die am meisten aus dem Rahmen fallen. Zum einen das getragene „Blood Eagle Wings“, das mit tollem Mittelteil und großem Refrain unter die Haut geht. Zum anderen das melodische „Breathing Lightning“, ein toller Rocker und ein absoluter Ohrwurm. „For All Kings“ überzeugt mich nicht durchgehend, aber ich bin sichtlich überrascht, da besonders die beiden letztgenannten richtige Hammersongs sind. Hail!

 

(Schnuller)

 

Warum sind die „Big Four“ (Metallica, Megadeth, Slayer, Anthrax) die „Big Four“? Weil sie alle in den Achtzigern wegweisende Thrash Alben veröffentlichten und eine große Fanschar haben die zu den Konzerten kommt. Aha. Ich würde aber noch etwas hinzufügen: Weil sie Jahrzehnte immer präsent waren und in der Lage sind nach schwächeren Phasen – und die hatten sie alle – wieder stark zurückzukommen! Slayer und Megadeth haben mit ihren letzten Alben stark vorgelegt – jetzt müssen Anthrax und the big M zeigen dass sie es auch noch drauf haben! Hetfield & Co. brauchen dazu noch ein paar weitere Monate aber die Mannschaft um Scott Ian und Charlie Benante haut jetzt Anfang 2016 ein neues bärenstarkes Album raus!

Ich kann Torsten nur zustimmen wenn er hier völlig begeistert von „For All Kings“ schwärmt. Es ist definitiv die stärkste Anthrax CD seit vielen Jahren. Gute Songs hatten die New Yorker immer, auch in der John Bush Zeit, aber so geballt, so rund und qualitativ einfach geil waren die Alben der letzten Jahre in ihrer Gesamtheit nicht. Joey Belladonna blüht richtig auf und singt spitze! „Breathing Lightning“ ist sowas von Ohrwurm! „Blood Eagle Wings“ ist ein epischer Song den ich so nie erwartet hätte, „You gotta believe“ ein Thrasher in bester „Among the Living“ Tradition, usw.! Scott und seine Jungs haben sich hingesetzt und drüber nachgedacht wo ihre Stärken liegen und was sie zu einer „Big Four“ Band machte! Herausgekommen ist ein wahres Highlight und dafür gibt´s ein klares „Hail“ von mir!

 

(Arno)

 

Für meinen Teil muss ich sagen, dass ich auf dem Album richtig geile Songs entdeckt habe, es vielleicht das Anthrax Album mit den meisten (melodiösen) Hits ist, aber es haut mich jetzt nicht so stark um, wie den armen Torsten, der immer noch auf dem Boden liegt. Aber es ist zweifellos ein geiles Album. Härtere Thrasher wie „You Gotta Believe“, der Titelsong oder paaren sich mit ultraeingänigen Ohrwürmern wie „Breathing Lightning“ oder „This Battle Chose Us“. Wenn man also mal das Geschwafel von wegen „ein Album wie Number Of the Beast oder Master Of Puppets“ oder „Belladonna ist neben Dickinson der einzige Sänger…blabla“ beiseitelässt und als Thrasher ein wenig Open Minded ist, sprich nicht immer nur stumpfes Geballer braucht, der wird mit diesem Album richtig viel Freude haben und es gibt so einige Songs, auf die man sich schon bei einem Live Konzert freuen kann. Also klar ein „Hail“ und jetzt aufpassen dass ich nicht über den Torsten stolper….

 

(Röbin)

 

http://anthrax.com/


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