Cold in Berlin - And yet

(Candlelight)

Falsch gedacht. Weder der Bandname noch das umgedrehte Kreuz auf dem Cover taugen für etwaige Rückschlüsse auf Herkunft, Haltung oder Musikstil. Cold in Berlin sind, wer hätt es nicht vermutet, aus London und spielen weder Black Metal noch Okkult-Rock. Stattdessen ist „And yet“ viel Wave, viel Postpunk und wenn die Gitarren ausnahmsweise mal schwerer werden, näherungsweise auch mit Bands wie Kylesa vergleichbar. Eine Assoziation, die vor allem aufkommt , weil auch die Madame hier reichlich ungeschminkt und stellenweise ziemlich rotzig klingt. Allerdings auch verschroben, in manchen Momenten auch ein bisschen affektiert und wenn die Textwiederholungen überhand nehmen auch mal etwas nervig. Dennoch die Dame bringt mit ihrer Stimme einiges rüber und drückt dem instrumentell nicht immer sehr auffälligen zweiten Album ihren Stempel auf. Richtig gut wird „And yet“ aber erst, wenn mal die Gitarren losgelassen werden,  wenn fragile Leads oder schön dampfende Riffs wie beim Highlight „Roll on in“ ins Spiel kommen. Das passiert mir persönlich zu selten, aber spannend geraten ist „And yet“ dennoch. Auch weil die Stilkombination der Engländer ziemlich. unverbraucht ist.

(Chris)

 http://www.coldinberlin.com