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Nergard_MemorialForAWish.jpgNergard – Memorial For A Wish

Battlegod Productions

 

Konzeptalben haben Hochkonjunktur. Das ist nicht erst seit Avantasia der Fall, sondern zieht sich quer durch den schwermetallischen Gemüsegarten. Grundsätzlich eine feine Sache, da man hier dem Kopfkino gerne mal freien Lauf lassen kann. Der Knackpunkt ist, eine gute Story, in die passende Musik, zu verpacken. Im Idealfall ergänzen sich beide Komponenten so gut, dass man am Ende ein Werk hat, an dem man über Jahre immer wieder Spaß haben kann. Es geht noch nicht einmal darum, dass einzelne Songs herausstechen oder einige der (meistens vielen) Gastmusiker hier mit großartigen Leistungen auftrumpfen. Im Melodic-Metal Bereich gibt es immer wieder Musiker, die sich an ambitionierten Projekten versuchen und mit Horden von Gastsängern aufwändige Alben veröffentlichen. Die Gastsängerliste von Nergard liest sich beeindruckend. Nicht weniger als 11 Sänger sind auf „Memorial For A Wish“ zu hören. Darunter u. a. Ralf Scheepers, Göran Edman, Mike Vescara, David Reece oder Tony Mills. Auch der Damenbereich wird mit einer klassischen Stimme abgedeckt. Die Story spielt Ende des 19 Jahrhunderts in Irland. Die Hauptperson wird wegen eines Einbruchs unschuldig für 20 Jahre eingesperrt. Die Frau ist danach verstorben und er bekommt, weder bei der Familie noch bei Freunden, ein Bein auf den Boden, was mit einem Suizid endet.

Das Material pendelt fleißig zwischen ruhigeren proggigen Parts, sowie härteren, teils modern angehauchten Riffs. Allerdings gelingt es Projektkopf Anders Nergard (23j/Drums/ Bass/Keyboards) nicht, den Zuhörer richtig zu packen. Die Zuordnung der Gastsänger wirkt etwas willkürlich und scheint nicht an feste Rollen gebunden zu sein. Zwar hat „Memorial For A Wish“ durchaus seine guten Momente, die unspannenden Teile überwiegen aber leider. Mit dem 9-Minütigen „Twenty Years In Hell“ startet das Album recht zäh, nimmt mit „A Question of God“ allerdings etwas Fahrt auf. Das größtenteils recht unrockige „Is this our last Goodbye“ ist mein persönlicher Schwachpunkt des Albums. „Hell on Earth“ ist zwar das härteste Stück des Albums, die Riffs hat man aber schon etliche Male gehört. Das ruhige „An everlasting Dreamscape“ kann schon eher mit tollen Melodiebögen überzeugen. „Nightfall“ schreckt zu Beginn mit modernen Gitarrenriffs ab, bekommt aber gegen Ende noch die Kurve und mündet in einem großen Refrain. Ähnliches gilt für das knapp 12-Minütige „Angels“, allerdings ohne das große Finale. Im abschließenden „Requiem“, das mit satten 15 Minuten über die Ziellinie kommt, wird von zart bis hart, noch einmal die ganze Palette geboten. Zum reinhören würde ich die schon angepriesenen „A Question of God“ und „An everlasting Dreamscape“ empfehlen. Das sind zwar die eingängigsten Stücke, aber wer will in einem 12-Minuten Song mal „reinhören“? In dem Bereich gibt es aber mit Sicherheit interessantere Alben.

 

(Schnuller)

 

https://www.facebook.com/nergardmusic


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