Heaven Shall Burn – Veto

(Century Media)

Da ist sie wieder – die Intelligenzia des deutschen Metalcores. Und wieder wird Ihnen jedes Magazin und jeder Moshpit aus der Hand fressen. Aber warum eigentlich? Musikalisch ist das doch gar nicht so unglaublich spektakulär, was die Thüringer veranstalten. Sicher es hat ordentlich Wumms, es drückt live sogar noch mehr, die Texte kommen intelligent und die Musiker sympathisch rüber und die Lieder lassen sich gut mit erhobener Faust abfeiern – aber sonst?  Wirkliche Gänsehautstücke liefern Heaven Shall Burn in der Regel nicht ab. Und da macht  „Veto“ keine Ausnahme. Zwar hat man das Stilspektrum wieder um einige dezente Nuancen erweitert, klingt in manchen Passagen melodiöser und ausgefeilter in anderen brutaler und massiger als je zuvor, aber letztlich bietet auch dieses Album die bekannte Mischung der altbekannten Einflüsse. Einmal stockt dann aber doch der Atem. Bei „Valhalla“ – der mindestens ebenso überraschenden wie gelungenen Cover-Version des gleichnamigen Blind Guardian-Stückes, bei denen Original-Gardine  Hansi Kürsch sogar den Refrain übernimmt. Ansonsten kämpft sich Marcus Bischoff mit Screams and Shouts ziemlich brachial, fast verbissen, durch die 11 Stücke. Mit dem Bolt Thrower-Walzer „Like gods among mortals“ , dem Death Metal-Monstrum „You will be godless“ und dem für Publikumsverbrüderungen wie geschaffenen, zweisprachig intonierten „Die Stürme rufen dich“ ist aber auch der ein oder andere Track dabei, der die Lobeshymnen auf die Band ansatzweise rechtfertigt. Aber ganz ehrlich: mir machen Heaven Shall burn-Interviews mittlerweile mehr Freude als Heaven shall burn-Platten. 

(Chris)

http://www.heavenshallburn.com