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Die Hexe – Sie war vor euch hierDie Hexe – Sie war vor euch hier
(Tiberius Film)

 

In einem uralten Haus in New England wollen sich Jessica und Dan ihren Traum erfüllen und ihr eigenes Bed & Breakfast betreiben. Der Zustand des Hauses und die schaurig-zwielichtige Vormieterin halten das Paar nicht von ihrem Vorhaben ab, und so geht es gleich an die Renovierungsarbeiten. Hierbei fallen den beiden einige dubiose Gegenstände und Geschichten rund um die während der Gründerzeit in der Umgebung allgegenwärtige Hexenverfolgung in die Hände. Auf dem Haus scheint der Schatten einer Frau zu liegen, die im 17. Jahrhundert  für den Tod mehrerer Kinder verantwortlich gemacht und schließlich als Hexe hingerichtet wurde.


Es erweist sich als nicht unbedingt einfach, der Geschichte von Die Hexe – Sie war vor euch hier zu folgen, denn so sperrig der Titel, so hölzern auch Drehbuch und Schauspiel. Hauptdarstellerin Elise Couture sieht zwar zum Anbeißen aus, kommt aber in den ersten Minuten schon so emotionslos rüber, dass man Gefahr läuft, ihre langsame Veränderung nicht zu bemerken. Erst recht, wenn Dans Reaktion ähnlich teilnahmslos ausfällt und man sich fragt, ob nun entweder die Frau doch nicht besessen ist oder der Mann so blöd, es nicht zu erkennen. In einem Film, der sich nahezu komplett auf zwei Protagonisten fokussiert, avanciert dieser Umstand natürlich zwangsläufig zu einem gewissen Problem. So richtig gepackt wird das Publikum nun wirklich nicht vom Geschehen, sondern nimmt die Ereignisse vielmehr einfach hin und wartet dabei auf den nächsten optischen oder akustischen Reiz. Und zur Ehrenrettung des Films: Solche blitzen immer mal wieder auf. Die neuenglische Gegend und einige Gebäude schaffen punktuell eine richtig tolle Atmosphäre, doch für mehr als eine Handvoll Außenaufnahmen dürfte das Budget leider nicht gereicht haben. Im Haus selbst kommen einige aus diversen Spukfilmen jüngeren Datums bekannte Elemente zum Einsatz, die durchaus den gewünschten Effekt erzielen. Gegen Ende nimmt Die Hexe dann nochmal etwas Fahrt auf, doch gerade als die zarte Hoffnung auf ein großes A-Ha-Finale aufkeimt, ist der Spuk auch schon vorbei. Wem einige stimmungsvolle Aufnahmen, ein paar schöne mittelalterliche Folterinstrumente und einige ordentlich in Szene gesetzte Shockmomente reichen, der darf genau wie Hexen- oder Spukhausfilm-Allesgucker getrost einen Blick riskieren. Langweilig wird der Film eigentlich nie so richtig, aber er zündet auch leider nicht wirklich.


Wie auch der Film fällt die technische Umsetzung der deutschen Blu-ray maximal durchschnittlich aus. Extras gibt es keine, Sound (und vor allem Synchro) könnten besser sein, dafür ist das Bild recht okay, sofern man sich nicht an dem zunächst leicht irritierenden Stilmittel der extrem geringen Schärfentiefe stört. Teilweise ist wirklich nur der fokussierte Schauspieler oder Gegenstand klar zu erkennen und alles andere völlig verschwommen. Allein, um dieses Kuriosum gesehen zu haben, lohnt sich eigentlich schon ein Blick.

 

(mosher)


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