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Die Todesliste – Nr. 1 stirbtDie Todesliste – Nr. 1 stirbt
(Sunfilm/Tiberius Film)

 

Ein familiärer Schicksalsschlag treibt Christopher Cowin in die Verzweiflung und schließlich vor Gericht, wo er letztlich jeden Glauben an System und Ordnung verliert. Als Reaktion darauf startet er eine Website, deren User korrupte Politiker und Wirtschaftsbosse in eine Liste eintragen und über die von ihnen ausgehende Gefahr für die Gesellschaft abstimmen können. Die Seite sorgt weltweit für Furore, doch wandelt sie sich in eine Todesliste, als die Personen auf Platz eins brutal ermordet werden, einer nach dem anderen, bis Cowin selbst ganz oben auf der Liste steht.


Der deutsche Regisseur Klaus Hüttmann liefert mit Die Todesliste – Nr. 1 stirbt sein Spielfilmdebüt ab und greift dabei ein denkbar aktuelles Thema auf. In Zeiten von Shitstorms und anonymen Denunziationen im Internet scheint ein interaktiver Pranger, an dessen Ende kaltblütige Selbstjustiz steht, keineswegs mehr fernab jeder Realität. Insofern ist der Ansatz dieser britischen Produktion über alle Maßen interessant, und solange Die Todesliste eben jene gesellschaftsphilosophischen Pfade beschreitet, deutet sich hier ein kleiner Meilenstein im Independent-Thriller an. Leider verlässt der Film irgendwann diesen Weg und widmet sich inhaltlich nicht mehr so sehr seiner Titelheldin und deren Einfluss auf die Menschen hinter ihren Bildschirmen, sondern wandelt sich zum 08/15-Katz-und-Maus-Spiel, in dem der wenig Glanzpunkte setzende Cowin sich und seine Familie in Sicherheit zu bringen versucht. Zwar gelingt es Hüttmann dabei, die Spannung recht hoch zu halten, doch kostet der wenig bedrohliche und noch weniger glaubwürdige Killer trotz geradezu ulkiger Norman Bates-Anleihen gehörig Punkte. So kommt Die Todesliste leider nicht sehr weit über den allerdings beachtlichen Ansatz hinaus und endet schließlich als gleichsam solider wie beliebiger Thriller der Marke „kann man sich angucken, muss man aber nicht“.


Diese Wertung lässt sich auch ohne Weiteres auf die Blu-ray übertragen. Das Bild wirkt – vielleicht aber auch gewollt – etwas matt, geht aber ansonsten als solide durch, und auch der Sound kommt ohne gröbere Mängel aus. Und da es außer ein paar Trailern kein Bonusmaterial gibt, kann man auch daran nichts aussetzen.

 

(mosher)


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