Soulfly - Chama
(Nuclear Blast Records)
Die 2000er haben angerufen und möchten ihren Nu-Metal zurück!
Haben sich SOULFLY während ihrer mittlerweile fast 30-jährigen Existenz schon an etlichen Stilen ausprobiert, so sind die Brasilianer auf ihrem dreizehnten Album irgendwie wieder am Anfang angekommen. „No Pain = No Power“ oder „Black Hole Scum“ könnten genauso gut auf den ersten vier Alben stehen. Wie immer gibt es im Hintergrund jedes Songs urtümliche brasilianische Instrumente zu hören – und mit „Soulfly XIII“ auch das obligatorische Instrumental.
Was beim Hören von „Chama“ jedoch teilweise überfordert, sind die wahnwitzigen Songstrukturen. Oft streuen Max Cavalera und seine Mannen (Sohn Zyon am Schlagzeug) in „Storm the Gates“ oder „Chama“ völlig unvorbereitet neue Elemente und Gesangsarten in den Mix. Das wirkt im ersten Moment archaisch und schlägt die Brücke zu ganz frühen Sepultura-Werken, bei denen die Musiker ebenfalls nicht immer genau wussten, was sie da eigentlich taten.
Waren die letzten Alben immer wieder mit kleineren Lichtblicken bestückt, so haben SOULFLY mit „Chama“ endlich wieder ein eigenständiges und hörenswertes Werk vorgelegt. Gerade durch die Rückbesinnung auf ihre ursprüngliche Spielart werden sie zwar jene Hörer verlieren, die schon nach der Sepultura-Spaltung nichts mit der Band anfangen konnten. Doch wer mit „Back to the Primitive“ und „Prophecy“ seinen Spaß hatte, wird auch hier einiges für sich entdecken.
(Manuel)
https://www.soulfly.com/