Evoken - MendaciumEvoken - Mendacium
(Profound Lore)


Es gibt Genres, zu denen nur ausgewählte Fans einen echten Zugang finden. Als Außenstehender kann man da oft nur mit den Schultern zucken. Aber der Reihe nach: EVOKEN spielen Funeral Doom – und das bereits seit den späten 1990ern. Die Musik des amerikanischen Quintetts lebt vor allem von ihrer düsteren, eindringlichen Atmosphäre. Das muss sie auch, denn an der musikalischen Front passiert teilweise minutenlang kaum etwas Neues. EVOKEN bauen Songs wie „Lauds“ oder „None“ äußerst behutsam auf, führen sie aber stets zu einem spürbaren Höhepunkt. Spannend ist auch das von Soundscapes geprägte „Sext“, das in seinen ersten fünf Minuten nahezu ohne klassische Metal-Instrumentierung auskommt. Die beiden kürzeren Zwischenspiele „Prime“ und „Vesper“ sorgen nicht etwa für Auflockerung, sondern ziehen den Hörer noch tiefer in die Geschichte des leidenden Mönchs hinein, die EVOKEN auf diesem Werk vertonen. Mit „Compline“ bringt die Band diese Storyline zwar zu einem Ende, doch ein echtes Gefühl von Abschluss stellt sich nicht ein – vielmehr endet das Album einfach. „Mendacium“ bietet Funeral-Doom-Enthusiasten alles, was man auch bei Szenegrößen wie Skepticism oder Esoteric findet. Als Einstieg ins Genre eignet sich das Album jedoch kaum: Dafür ist es zu sperrig, zu behäbig und in seiner mäandernder Konsequenz schlicht zu kompromisslos.

(Manuel)

https://www.instagram.com/evoken_doom_official
https://evokenofficial.bandcamp.com/music


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