War from a harlots mouth - Voyeur
(Season of Mist)
Nicht erst mit “Voyeurs” sind WFAHM, wie sie von ihren Fans liebevoll genannt werden, ins ernste Fach übergewechselt. Bunt ist hier gar nix, die Stücke klingen nach bleierner Schwärze und im Riffbereich extrem nach Meshuggah. Dieser Eindruck hält sich hartnäckig, obwohl die Berliner wesentlich stärker mit Tempi variieren, immer mal wieder Blasts einstreuen, aber auch mal wie in „Krycek“ teerigen Doom auskippen. Melodien sind dabei meist Fehlanzeige, der eingängige aggressionsfreie Gesang in „Scopophobia“ eine regelrecht wohltuende Ausnahme. „Voyeur“ im Ganzen wirkt geradezu zermürbend, die Tracks sind – abgesehen von den ruhigen Zwischenstücken – komplex, schwer fassbar und von einer undurchdringlichen Negativität. Hinzu kommt eine Unnahbarkeit, die den Hörer sukzessive zum passiven Beobachter, oder wenn man so will zum Voyeur, macht. Der Lustgewinn hält sich dabei zumindest in meinem Fall stark in Grenzen, obwohl rational sicher vieles für dieses extreme und sehr durchdachte Werk spricht.
(Chris)