Kamelot - Silverthorn

(Steamhammer)

Auf Kamelot ist Verlaß. In weitgehend regelmäßigen Abständen kommt die Welt in den Genuß eines neuen Albums, der Stil ist längst bekannt und variiert nicht, und auch ein Sängerwechsel birgt so gut wie kein Veränderungspotential. Nach sieben Alben mit Roy Khan präsentieren Kamelot nun also mit Tommy Karevik einen neuen Mann am Mikro – und der sieht seinem Vorgänger nicht nur ähnlich, er klingt auch derart nach ihm, daß man schon genau hinhören muß, um Unterschiede festzustellen. Zusammen mit der erwähnten steelistischen Konstante ergibt das unterm Strich ein weiteres Kamelot-Album ohne Überraschungen. Klingt nüchtern, kann aber begeistern, denn die Klasse der Band ist bekannt, und wer Kamelot bislang mochte, wird auch „Silverthorn“ keineswegs verschmähen. Man höre den urtypischen, flotten Opener „Sacrimony (Angel of afterlife)“, das an Nightwish erinnernde „My confession“, das bösartige „Veritas“ oder den monumentalen Abschluß „Prodigal son“; hier wird qualitativ einmal mehr geklotzt. Manchem werden Kamelot auch weiterhin zu poliert oder zu bombastisch sein, aber macht ja nichts – „Silverthorn“ ist in jedem Fall in jederlei Hinsicht ein anspruchsvolles, begeisterndes Album, das ihr unbedingt hören solltet. Oder am besten gleich kaufen, kann man nicht viel falsch machen.

(Till)

http://www.kamelot.com