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Tim Curran - Die Ruinen des WahnsinnsTim Curran - Die Ruinen des Wahnsinns

(Luzifer Verlag)

 

- maritimer und mystischer Psycho-Horror mit SciFi-Elementen -

 

Endlich wieder Futter vom Corpse King. Wie sehr habe ich mich danach verzehrt..., nach diesem herausragenden und einnehmenden Wesen der Horror-Kunst, dass Tim Curran seit jeher innewohnt. Seine intensive und eigentümliche Art Horror und Visionen zu beschreiben scheint vollkommen, düster und endgültig. Der neueste, mit SciFi-Elementen gespickte, maritime und mystische Psycho-Horror des US-amerikanischen Virtuosen, der Ende 2022 im amerikanischen Original unter dem Titel "The Sunken City" erschienen ist, macht dabei keine Ausnahme. Bereits mit den ersten Seiten taucht man tief in "Die Ruinen des Wahnsinns" ein.

 

Kharkov-Station an den antarktischen Ausläufern der Dominion-Kette. Als die verlassene Forschungsstation wiederaufgebaut und in Betrieb genommen wird, sollen Techniker mithilfe eines Thermalbohrers einen Schacht bis in den annähernd 1 ½ Kilometer unter dem Eis liegenden Vordog-See bohren. Sie sollen 300 Meter unter der Wasseroberfläche Beobachtungen anstellen. Hier unten herrscht nämlich alles andere als trostlose Schwärze. Hier herrscht vielmehr das blühende Leben. Doch was die Forscher am Grund des gigantischen Gewässers entdecken, wurde bereits vor Millionen von Jahren errichtet. Es handelt sich dabei um die Ruinen des Wahnsinns, eine unterseeische Stadt, die ein enormes Magnetfeld besitzt, dessen Kraftwirkung in den Spitzen dreimal stärker als das natürliche Magnetfeld des Südpols ist. Und es wird stetig stärker. Vier Tiefseetaucher der Navy sollen dort hinabtauchen, um zu erforschen, was es mit diesem Magnetfeld auf sich hat. Doch dort unten im Abyssal des fiktiven Vordog-Sees erwartet sie ein unsägliches Grauen.

 

Dass Tim "Corpse King" Curran auf Abkürzungen steht, dürfte spätestens seit "Bioterror" bekannt sein. Das nervt schon hin und wieder ein wenig und gipfelt in Höhepunkten wie diesem:

 

"Orr saß in seinem Sessel und sann über all das nach. Das DSU und das DSSP. Das DSSD und ONR. ONI und NSF und SPO. AUV’s und ROV’s. Und all das, während er in der Einsatzzentrale des LSB saß." (Zitat S. 33)

 

Für "Die Ruinen des Wahnsinns" bemächtigt sich der US-amerikanische Horror-Autor, der mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Escanaba/Michigan lebt, im Allgemeinen eher einer trivialen Sprache, die jedoch von Beginn an von einer unterschwelligen, sich stetig steigernde Spannung getragen wird. Die Charaktere, wie auch das Lokalkolorit werden ebenfalls nur relativ schwach beleuchtet, was ein wenig zu Lasten der Emotionalität geht, aber der mitreißenden Horror-Story ansonsten nicht wirklich groß im Wege steht. Die Emotionalität fährt der Corpse King alleine schon durch die subtilen Beschreibungen der multiplen Gefahren ein. Der 288 Seiten umfassende Psycho-Trip "Die Ruinen des Wahnsinns" kommt hierbei mit erstaunlich wenig Gewalt aus. Tim Curran spielt vielmehr seine Psychospielchen mit den Navy-Angehörigen, sowie mit seiner Leserschaft. Leider birgt der Roman in der deutschen Übersetzung ziemlich viele grammatikalische Fehler, die sicherlich vermeidbar gewesen wären, hätte man die Korrekturen nochmals gegengelesen.

 

Die labyrinthisch aufgebaute unterseeische Stadt wirkt sich desaströs auf das zentrale Nervensystem aus. Wie eine surreale, permanente Gefahr. Ein maritimer Wahnsinn. Kopfschmerzen, Übelkeit, seltsame Träume, Déja-vu-Gefühl, Schlaflosigkeit, seltsame Stimmen, telepathische Visionen, Trugbilder und Halluzinationen sind die Folge. Angst, Paranoia und Beklemmung greifen um sich. Und so verlieren sämtliche Team-Mitglieder an Deck des LSB, sowie in der Unterwasserstation "Neptun" allmählich den Verstand. Der Flottenadmiral der Navy Orr fühlt sich obendrein auch noch permanent beobachtet. Dort in der Tiefsee hausen Entitäten, die so alt sind wie die Zeit selbst. Diese nichtstofflichen Wesen, die die Wissenschaftler "die Alten" oder "die Gespenster" tauften, machen keinen Hehl daraus, dass sie die Menschen alles andere als willkommen heißen. Anstatt auf Kommunikation mit den Eindringlingen zu setzen, verwenden sie und die übrigen Tiefseebewohner die mentalen Fähigkeiten der Navy-Angehörigen gegen sie selbst. Dabei gerät selbst das psychologisch trainierte Team von Tauchern an seine Grenzen und sogar weit darüber hinaus. Die Alten verwirren die Sinne in grausamen Metamorphosen des Geistes und bereiten den Tauchern beklemmende, halluzinogene Irrfahrten. Eine eindeutige Warnung, nicht weiter in ihr Habitat vorzudringen. Das Team gerät dabei in eine Spirale aus Angst und Psychosen, die jeden einzelnen von ihnen innerlich verzehrt und seine ganz private Hölle vorhält. Das gesamte Team bemerkt recht schnell, dass es mit seinem Eindringen in den Vordog-See einen tödlichen Fehler begangen hat, denn etwas unvorstellbar Exorbitantes erwartet sie in den verstörenden Tiefen.

 

(Janko)

 

http://www.corpseking.com/

https://www.facebook.com/tim.curran.77

 

Tim Curran - Die Ruinen des Wahnsinns

Luzifer Verlag

Horrorthriller

ISBN: 978-3-95835-784-6

288 Seiten

Taschenbuch

Originaltitel: The Sunken City

Aus dem amerikanischen Englisch von Peter Mehler

Erscheinungstermin: 23.06.2023

EUR 13,95 Euro [DE] inkl. MwSt.

 

Weitere Formate:

ISBN eBook (epub): 978-3-95835-785-3

Erscheinungstermin: 23.06.2023

EUR 4,99 Euro [DE] inkl. MwSt.

 

"Die Ruinen des Wahnsinns" beim Luzifer Verlag: https://luzifer-verlag.de/titel/1738

 

Leseprobe: https://luzifer-verlag.de/leseprobe/1738


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