Ektomorf – Vivid Black
(AFM Records)

Wenn eine Band wie Ektomorf (laut Internet Aufzählung) 17 (!) eigene Studioalben seit Mitte der Neunziger aufgenommen hat, sollte man doch meinen, diese Band hat ihren Stil gefunden und braucht niemand mehr vorgestellt werden bzw. braucht es erst recht keine Vergleiche mehr. Ja, im harten Sektor braucht die Vorstellung wohl wirklich niemand mehr, allerdings ist das mit dem eigenen Stil so eine Sache, denn die meiste Zeit des Daseins klang die Kapelle wie ein Abklatsch von Soulfly. Entweder um sich freizuschwimmen oder einfach so, jedenfalls wurde im modern Sektor zuletzt ordentlich gewechselt, mittlerweile steht hier ein Klon aus Sepultura (Experimental Phase), Machine Head, Korn und Slipknot in den Startlöchern. Das agressive Gemaule von Zoltan mischt sich mit leidendem Clean Gesang oder Geflüster und die Musik haut nicht dauernd auf die Zwölf, sondern groovt auch mal oder schlägt leichte Spannungsbögen, wie z.B. im Titelsong. Das mag 90iger Nu Metal Fans gefallen und live zum abschütteln gut abgehen (und wer alle paar Sekunden ein Fuck rausbrüllt, dürfte eine hohe Trefferquote bringen, den Text zu treffen), allerdings wirkt trotzdem alles etwas eintönig und zu sehr auf einer Linie, auch wenn die Abwechslung bemüht wurde. Unterscheiden lassen sich die Lieder auch nach mehrmaligem Hören nicht so richtig, da sich nichts festsetzt und wenn ein Song im Radio laufen würde, würden zunächst die oben genannten Namen fallen, bevor bei Ektomorf dann ein: ah, die, ja, klingt gut, kommen würde. Allerdings wäre der Song dann auch wieder vergessen.
Fans der genannten Richtung dürften sich am Sound erfreuen und ihre angestaute Wut rausbangen können, allerdings wird später wahrscheinlich niemand behaupten, dass das 17. Studioalbum von Ektomorf das Meisterwerk überhaupt im modernen Thrash Metal ist. War es das 16.? Oder das 12.? Schwieirg.

(Röbin)

https://ektomorf.army/